Sylvia Gebauer
Bei Temperaturen jenseits der 30-Grad- Marke steht der Sprung ins kühle Nass ganz hoch im Kurs. Schon jetzt sind die Besucherzahlen der gesamten letzten Saison in den Freibädern in Bischofswerda, Burkau, Steinigtwolmsdorf und Schmölln-Putzkau übertroffen. Schwimmmeister und Angestellte sind am Limit. Tausende Besucher werden zur täglichen Herausforderung. „Es ist die beste Saison, an die ich mich erinnern kann“, sagt Schwimmmeister Bernd Noack. Jeden Tag strömen zwischen 1 500 und 2 000 Besucher ins Burkauer Freibad. „Unser Rekord liegt in dieser Saison bei 2 200 Besuchern, so viel wie noch nie an einem Tag“, sagt Bernd Noack. Zur Mondscheinbadpremiere am letzten Freitag blieben allein 500 Besucher da. Bis 22.45 Uhr verkauften die Burkauer noch einmal 300 Tickets – sonst schließt das Bad bereits 20 Uhr, bis Mitternacht konnten die Besucher am Freitag schwimmen. Gern hätten die Burkauer eine Wiederholung der Aktion – am besten schon diesen Freitag, doch Bernd Noack winkt ab. „Unser Tag hat schon zwölf Stunden“, sagt er. Zumal er extra einen zusätzlichen Schwimmmeister braucht. Und die sind derzeit ganz schwer zu kriegen.
Schwimmmeister zufrieden
Auch Schwimmmeister Jörg Rindock kommt kaum vom Becken weg. Täglich suchen zwischen 600 und 1 000 Besucher im Schmöllner Freibad Abkühlung. An normalen Tagen sind es zwischen 300 und 400 Besucher. „Es läuft besser als 2014“, sagt der Schmöllner Schwimmmeister. Für Jörg Rindock ist es die erste Saison in Schmölln, und vom Engagement des Fördervereins ist er begeistert. Sie organisierten das jüngste Badfest. 1 500 Besucher waren dabei, das Becken war voll.
Bischofswerdas Schwimmmeister Ulrich Kunath ist gespannt, wie viele Besucher es am Saisonende werden. 20 600 Badegäste suchten bereits Abkühlung, so viel wie im gesamten letzten Jahr. Vier Tage infolge strömten allein über 1 000 Besucher ins Bischofswerdaer Bad. „In der Hauptzeit stehen drei Rettungsschwimmer am Becken“, sagt der Schwimmmeister.
Radioshow im Freibad
MDR 1-Radio-Sachsen-Moderator Silvio Zschage kommt heute nach Steinigtwolmsdorf. Schwimmmeister Dieter Mehnert hat ihn von 14 bis 15 Uhr eingeladen. Die Kinder können sich im Wettrutschen messen, es gibt Preise zu gewinnen. Ein Besuchermagnet fürs Freibad, obwohl sich der Schwimmmeister nicht beklagen kann. Gestern löste bereits der 20 000. Besucher sein Ticket, es sind schon 5 000 mehr als im Jahr 2014. Dieter Mehnert wird am Beckenrand von einer Fachkraft aus der Körsetherme unterstützt. Zudem hilft der langjährige Schwimmmeister Reiner Röllig in seiner Freizeit mit. Alles ehrenamtlich. Sicherheit, Wasserqualität, ein reibungsloser Badeablauf – in den vier Freibädern der Region haben diese Dinge oberste Priorität.
Tausende Besucher sorgen für viel Arbeit
Jörg Rindock vergleicht das Areal des Schmöllner Freibades mit der Wüste Gobi. Grüne Liegewiesen fehlen. „Mit Trinkwasser bewässern wir die Flächen jedenfalls nicht, das Geld sparen wir uns“, sagt er. Anders in Burkau. Hier werden nach 20 Uhr die Liegeflächen bewässert, damit die Burkauer Badegäste auch etwas Grün vorfinden. Wenn Zeit ist, kümmern sich die Angestellten um die Anlage.
Ein Großteil wird vor der Badöffnung erledigt. So fängt Ulrich Kunath in Bischofswerda beispielsweise bereits sechs Uhr morgens an, drei Stunden später öffnet das Freibad. In dieser Zeit wird Müll beseitigt und die Anlage für den Besucheransturm wieder fit gemacht. Wenn Tausende Besucher in die Freibäder strömen, verlangt das von den Angestellten einiges ab. Der Sommer bricht Temperaturrekorde und davon profitieren auch die Freibäder der Region.