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Ein Rennen auf dem Stadtring - ganz legal

Beim Zittauer Motorsportsonntag vor 95 Jahren war nicht nur Tempo, sondern auch Geschicklichkeit gefragt. 

Von Heike Schwalbe
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Stadtrennen 1936: Der Fotograf Paul Schwedler aus München mit seinem„Adler“ (Startnummer 17) am Buttig-Haus.
Stadtrennen 1936: Der Fotograf Paul Schwedler aus München mit seinem„Adler“ (Startnummer 17) am Buttig-Haus. © Sammlung Heike Schwalbe

Zittau erlebte am 6. April 1924 ein Geschicklichkeits- und Hindernisrennen für Motorräder und Autos, das viele Zuschauer in seinen Bann zog. Der Austragungsort befand sich an und auf der Ringstraße. Schon lange vorher warben in der Lokalpresse Plakate und Anzeigen dafür. Zuvor wurden die einzelnen Stationen aufgebaut. 

Natürlich war alles gemeldet und genehmigt, die Strecke wurde abgenommen. Die Fahrer hatten innerhalb des Rennens auch etliche Kraft-, Balance- und Geschicklichkeitsprüfungen zu bestehen. Am spektakulärsten wurde es am Ende des Wettbewerbs, als die Autofahrer den Töpferberg rückwärts hinauf zum Ziele fahren mussten.

Dieser Sonntagnachmittag begeisterte alle Anwesenden, die auf eine Fortsetzung hofften. Möglicherweise war für diese Motorsportveranstaltung das 1. Lückendorfer Bergrennen ein Auslöser, das im Jahr zuvor am 3. Juli mit großer Resonanz stattfand.

Ganz begeistert berichtete nach dem Rennen eine Schülerin der Zittauer Lessingschule in akkurater Kurrentschrift von diesem Ereignis. Gertrud B. besuchte dort vor 95 Jahren die 6. Klasse. Ihr Aufsatzheft befindet sich heute im Bestand des Schulmuseums der Lessingschule. Hier kann es neben anderen Exponaten aus früherer Schulzeit zu den Öffnungszeiten und auf Anfrage eingesehen werden.

Auf dem Zittauer Ring fanden weitere Motorsportveranstaltungen statt. Höhepunkte waren die beiden „Sächsischen Stadtringrennen“ von 1935 und 1936, die damals auch als Versuche bewertet wurden, das Lückendorfer Bergrennen zu verdrängen.

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