Von Bernd Goldammer
Was ist ein Computerspiel gegen ein Kameradschaftswochenende in der Radeberger Jugendfeuerwehr? Nichts! Die Mädchen und Jungen der Radeberger Jugendwehr können über diese Frage nur lachen. Sie sind schon lange dabei und lernen Hilfe in der Not. Auch an diesem Sonnabend stehen sie ständig unter Spannung.Kameradschaftswochenenden sind ein wichtiger Teil der Nachwuchsarbeit. Bis Sonntagmittag dauert die Übung.
Auch wenn hier alles gespielt ist: Die Kinder bekommen ein Gefühl für den Alltag in einer Feuerwache der Berufsfeuerwehr. Sonnabend 11 Uhr kam der erste Notruf: Ein Keller musste ausgepumpt werden. Doch das war erst der Anfang, Jugendwartin Annett Hantschmann hatte noch viele Übungspläne. Nachmittags wurde die Jugendfeuerwehr nach Feldschlösschen gerufen. Ein Opa war von seinem Spaziergang in der Landwehr nicht zurückgekehrt. Als Puppe wurde er unter einem umgestürzten Baum geborgen. Sogar der First-Responder der Feuerwehr kommt zum Einsatz. Alles geht gut aus, denn das Drehbuch stammt von den Jugendausbildern.
Die Kinder wissen von ihren Feuerwehr-Eltern: Das ist nicht immer so. In vielen wöchentlichen Ausbildungsstunden werden sie darauf vorbereitet. Wenig später meldet sich der Pieper erneut. Ein Hausbrand! Zu diesem Einsatz waren sogar Reporter zugelassen. Ein guter Anlass mit den Feuerwehr-Anwärtern ins Gespräch zu kommen. „Alles ist sehr spannend“, schwärmen die Kinder schon jetzt. Das der Hausbrand natürlich kein realer ist haben sie schon geahnt. Die kurze Fahrt mit dem TLF gehört zum Erlebnis „Ausrücken“. Derweil steckt Bernd Grießig das Lehrobjekt in Brand. Tagelang hatte Mirko Paufler das übermannshohe Brandhaus hinterm Feuwerwehrgebäude aufgebaut. Nur für diesen Augenblick! Manche Kinder- Einsatzkräfte müssen jetzt sogar Atemschutzausrüstung anlegen. In diesem Moment kann man die Begeisterung der Jungen und Mädchen fast mit den Händen greifen. Wer in die Gesichter der erwachsenen Feuerwehrleute schaut, merkt: Diese Begeisterung ist ihr schönster Lohn. „Wir sind als Kinder unter damaligen Bedingungen ebenso liebevoll an die Feuerwehrarbeit herangeführt worden, dass geben wir jetzt weiter“, so Annett Hantschmann.