Ein Stück Zukunft

Arnsdorf. Die kurze Pause war den Arbeitern auf der Baustelle der neuen Turnhalle sicher willkommen. Statt in der Mittagshitze zu schuften, konnten sie sich am Mittwoch für eine Stunde in den Schatten zurückziehen. Denn bevor es mit den Arbeiten weitergehen konnte, gab es erst einmal etwas zu feiern. Im Beisein von Vertretern des Planungsbüros, der Gemeinde, des Landkreises, dem Landtagsabgeordneten Aloysius Mikwauschk sowie nicht zuletzt von Schülern und Lehrern der örtlichen Grundschule wurde dort feierlich der Grundstein für die Turnhalle gelegt.
Für die Anwesenden hatte Architekt Volker Hesse von der Iproplan Planungsgesellschaft auch gleich eine gute Nachricht. „Die Baustelle läuft wie am Schnürchen“, verkündete er. Im August könnte deshalb bereits Richtfest gefeiert werden. Die Fertigstellung sei für das Frühjahr 2020 geplant. Man habe vorsichtshalber den Mai als Termin genannt, dabei aber bereits einen Puffer eingeplant, sagte Hesse. Somit ist die neue Sportstätte in ungefähr einem Jahr für Schüler und Vereine nutzbar.
Kinder freuen sich mit Musik
Das hörte die Leiterin der Arnsdorfer Grundschule Christina Rochelt gern. Die Schule sei top in Ordnung, aber der Haken sei die alte Turnhalle, erzählte sie. Bei der jährlichen Begehung durch die Behörden habe sie immer Angst gehabt, dass diese gesperrt wird. Immerhin hat das Bauwerk über 80 Jahre auf dem Buckel. Schul- und Vereinssport ist darin kaum noch möglich. „Wir freuen uns deshalb riesig auf die neue Turnhalle“, so Rochelt.
Diese Freude brachten die Grundschüler auch musikalisch zum Ausdruck. „Auf die Turnhalle freuen sich alle, denn beim Sport da bleibt man fit“, sangen die Jungen und Mädchen der ersten Klassen, begleitet von Zweit- und Drittklässlern mit Gitarren und Trommeln. Mit Wäscheklammern hingen die Zweitklässler außerdem selbst gemalte Bilder an den Bauzaun, auf denen sie bereits in der neuen Turnhalle spielen und Sport treiben. Er hoffe, dass die Halle diese nachträglichen Nutzeranforderungen erfüllt, scherzte Architekt Hesse.

Dann galt es die Zeitkapsel zu füllen. In der unscheinbaren Kunststoffröhre wurden Pläne der Turnhalle samt Grundriss und Ansichten, je eine aktuelle Ausgabe der Sächsischen Zeitung und der Radeberger sowie ein Satz Münzen verstaut. Außerdem konnte sich ein Zweitklässler noch eines der gemalten Bilder aussuchen, das ebenfalls mit der Kapsel für die nächsten Jahrzehnte im Fundament der Turnhalle verschwindet.
„Hier wird ein Stück für Arnsdorf geschaffen“, sagte Schulleiterin. Und das lässt sich die Gemeinde einiges kosten. Insgesamt soll die neue Ein-Feld-Turnhalle etwa 2,9 Millionen Euro kosten. Davon werden 1,3 Millionen Euro über Fördermittel vom Freistaat Sachsen finanziert. Georg Richter, Schulamtsleiter beim Landkreis, sagte, es sei schön zu sehen, dass jetzt wieder in die Schulinfrastruktur investiert werde. Und die nächste Investition könnte folgen, wenn Arnsdorf wieder eine eigene Oberschule erhalten sollte. Am Schulnetzplan, in dem diese stehen soll, arbeite man mit Hochdruck, so Richter.