Mit Beharrlichkeit blieb die Stern Combo am Puls der Zeit, erweiterte das musikalische Repertoire und so ging es in Richtung Jazz, Rock und Soul. Mittlerweile gab es Bands wie Chicago, The Temptations und Blood, Sweat & Tears. Somit wurde die Band um eine Bläserfraktion erweitert und eine Sängerin, die auch noch heute nicht aus der Musik unseres Landes wegzudenken ist, kam zum Rock-Kern der Band hinzu: Veronika Fischer.
Mit ihr entstand auch die erste bei Amiga veröffentlichte Single mit dem Titel „Ein Tag in der Stadt“. Zu Beginn der siebziger Jahre entwickelte sich die internationale Musik äußerst rasant, Namen wie Genesis, Emerson Lake & Palmer, Pink Floyd und Yes machten plötzlich die Runde und begeisterten mit Rockmusik, die sich an klassischer Musik orientierte, weltweit viele Musikfans. Der sogenannte Artrock zog auch die Musikanten der Stern-Combo in ihren Bann und wurde zu ihrer nächsten Herausforderung. Thomas Kurzhals, ein Thüringer, stieß 1972 zur Band, brachte seine Keyboards sowie die in seinem Musikstudium erworbenen Kenntnisse mit.
Mit dieser mal wieder völlig neuen Inspiration von „außen“ begann eine neue und kreative Schaffensphase. Das musikalische Konzept wurde verändert, es entstanden Adaptionen klassischer Werke. So wurden beispielsweise das Concerto Grosso von Georg Friedrich Händel, Finlandia von Jean Sibelius völlig neu bearbeitet, „Die Nacht auf dem Kahlen Berg“ von Modest Mussorgski wurde aufgenommen und sollte auch auf der ersten LP wiederzufinden sein.
Live wurde mittlerweile mit zwei, zuweilen sogar drei Keyboardern gespielt, den vielfältigsten Percussion-Instrumenten kam eine erhebliche Bedeutung zu. Ebenfalls 1972 wurde der passende Sänger gefunden: Reinhard Fißler. Seine charismatische Stimme beeinflusste seitdem den Sound der Band maßgeblich. (wird fortgesetzt)
Mike Brettschneider
Teil 1 erschien am 21. April auf Seite 15