Gerhard von Scharnhorst ist der „Vater“ des modernen Militärs. Mit Zittau verbindet ihn ein kurzer Aufenthalt im Jahr 1813. Ab dem 8. Mai lag er im eilig zum Militärlazarett umgestalteten „Sonnensaal“ auf dem Markt, nachdem er am 2. Mai 1813 in der Schlacht von Großgörschen – Lützen bei Leipzig – verletzt worden war.

Unvermittelt brach er die Behandlung in Zittau ab und reiste nach Prag, um Verhandlungen mit Österreich zu führen und dieses als Partner gegen Napoleon zu gewinnen. Es gelang ihm zwar, doch die abgebrochene Wundbehandlung führte zu seinem Tod am 26. Juni 1813.
Zittau widmete ihm nach 1920 eine Straße, die Teil großzügiger Straßenkarrees auf dem Kummersberg werden sollte. Die Anbindung an die Bergstraße war breiter und weiter vorgesehen als die heutige. Und es sollte mindestens drei Querstraßen zur parallel geplanten Blücherstraße geben. Dazu kam es ebenfalls nicht.
Mag der ansteigende Straßenbogen an der Bergstraße noch durchaus städtisch wirken, wird die schmaler werdende Straße eher ländlich und endet an einer Querverbindung zwischen der Straße Kummersberg und Herwigsdorfer Straße.
Ein oft befahrenes Andenken an den Kriegsheld war die Scharnhorststraße nie. Zwischen 1945 und 1991 hieß sie gar Kurt-Neumann-Straße. (Rß)