Von Georg Hansky
Beim Durchstöbern alter Aufnahmen fiel mir dieser Tage ein besonderes Foto vom Ende der 60er Jahre in die Hände. Es zeigt Paul Brützke aus Nebelschütz – mit Jagdhund und Jagdschwein.
Paul hatte das Waidwerk beim Nachbarsbauern Petschak erlernt, wo er seine erste Arbeit nach dem Abschluss der Volksschule als Kutscher begann. Irgendwann in den 50er Jahren hatte er in dem benachbarten Wald einen Frischling gefangen, welchen er mit nach Hause nahm und großfütterte. Das Tier wuchs mit im Kuhstall auf. Es war von Anfang an sehr anhänglich und durfte nachher mit Paul Brützke und dessen Hund mit auf die Jagd gehen.
Nach einiger Zeit brachte die Wildsau selbst Frischlinge zur Welt, welche ebenfalls aufgezogen wurden. Nachdem die Kuh in die LPG abgegeben werden musste, hatte das Wildschwein auch kein richtiges Zuhause mehr und ging auch nicht mehr in den Stall schlafen. Das Wildschwein brauchte, viel zum Fressen, obwohl die Kinder immer wieder Kastanien und Eicheln brachten, langte es besonders im Winter nicht mehr aus. Schließlich wurden doch alle Wildtiere geschlachtet und gegessen.
Das Wildschwein hat sich übrigens als ein noch ein besserer Wächter erwiesen, als der Hund. Niemand hat sich in den eingegrenzten Garten bei der Familie gewagt. Beim Ausgang selbst war es immer sehr friedlich gewesen.