Von Cathrin Reichelt
Unter der Leitung von Andreas Meyer hat sich die Wepa Papierfabrik in Kriebstein zum modernsten Standort in Europa entwickelt, an dem gefaltete Hygienepapiere hergestellt werden. „Andreas Meyer hat in den vergangenen sechs Jahren große Aufbauarbeit geleistet“, meint Martin Krengel, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Wepa Papierfabrik.
Die Entwicklung
Als Meyer im Februar 2001 die Leitung des sächsischen Werkes übernommen hat, waren dort 90 Mitarbeiter an alter Technik tätig. Der Gesamtumsatz der Wepa-Gruppe betrug 230 Millionen Euro. Inzwischen hat sich der Umsatz verdoppelt. Daran habe das Kriebsteiner Team einen entscheidenden Anteil. Allein in diesen Betriebsteil seien 100 Millionen Euro in die Sanierung geflossen. Der Werkleiter habe den Veränderungsprozess in der Wepa vorangetrieben. Dies müsse fortgeführt werden, betont Krengel.
Der alte Werkleiter
Andreas Meyer übernimmt jetzt als Werkleiter den Betriebsteil in Giershagen im Sauerland. „Das ist mit 440 Mitarbeitern das größte Werk der Wepa“, sagt Martin Krengel. Und er betont: „Es ist ideal, wenn man in einem Familienunternehmen Führungspositionen aus dem Unternehmen selbst besetzen kann.“
Obwohl Andreas Meyer nun seine Koffer packt, lässt ihn der Chef noch nicht ganz gehen. Er weiß, dass Meyer mit einigem Herzblut an Sachsen hängt. Deshalb macht ihm Krengel auch ein ganz besonderes Geschenk. – Getreu nach dem sauerländischen Motto: Ein Abschied ohne Geschenk ist kein richtiger Abschied. In den kommenden fünf Jahren darf Andreas Meyer deshalb mit der Familie oder Freunden jeweils ein Wochenende in einem sächsischen Ort seiner Wahl verbringen. Und das auf Kosten der Wepa.
Andreas Meyer verlässt Kriebstein mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Aber das lachende ist größer“, sagt er. In die neue Aufgabe nehme er die Erfahrungen aus Kriebstein mit. Und das Geschenk sieht er als Anerkennung für das gesamte Team an, das immer an einem Strang gezogen habe. Für seinen Nachfolger, Andreas Weise, hat er noch einen Tipp parat: „Fragen Sie zuerst nach Unterstützung, bevor Sie Unterstützung bekommen, ohne danach gefragt zu haben.“
Der neue Werkleiter
Andreas Weise ist seit vier Jahren als Verarbeitungsleiter bei der Wepa in Kriebstein tätig. Der 48-Jährige hat seit dem Abschluss seines Studiums zum Ingenieur für Instandhaltung und Wartung immer in der Papierindustrie gearbeitet. Der Höhepunkt seiner bisherigen Tätigkeit sei die Erweiterung der Verarbeitung mit einer neuen Taschentuch- und Kosmetiklinie gewesen. „Es ist faszinierend, von der Idee bis zur Realisierung dabei zu sein“, so Weise. Jetzt könnten über eine Million Päckchen Taschentücher pro Tag hergestellt werden.
Aber auch als Werkleiter kommt in diesem Jahr Neues auf ihn zu. „Wir erzeugen in Kriebstein Watte für fünflagiges Toilettenpapier, dass dann in Giershagen hergestellt wird“, erklärt er. Außerdem zeigt Weise eine quadratische Kosmetikbox für zwei- bis vierlagige Tücher. Sie wird seit Mitte 2007 in Kriebstein hergestellt. Speziell für dieses Produkt erhofft sich das Unternehmen steigende Auftragszahlen. Um die anfallende Arbeit zu bewältigen, sollen weitere Mitarbeiter eingestellt werden. „Wir haben acht zusätzliche Stellen geschaffen“, so der Werkleiter, der die Effizienz des Werkes weiter erhöhen möchte.