Edzard Bertram ist schon ganz Feuer und Flamme. Witz und Leben muss auf die Bühne, sagt der Mann, der im richtigen Leben ärztlicher Direktor des Görlitzer Klinikums ist. In 25 Minuten muss dort ein richtiges Feuerwerk steigen, das die Stadt Görlitz einem großen Publikum in schillernden Farben zeigt.
Dr. Bertram träumt nicht von irgendeinem Theaterfest. Er denkt an den ökumenischen Kirchentag. Zum ersten Mal werden die katholische und die evangelische Kirche in Deutschland sich gemeinsam präsentieren. Einige hunderttausend Christen aus ganz Deutschland werden dazu Ende Mai in Berlin erwartet. Und Görlitz ist dabei.
Was heißt Görlitz – eine handvoll Bürger ist es bislang, die sich mit Edzard Bertram gemeinsam im Schatten der Jakobus-Kathedrale trifft, um den Auftritt beim Kirchentag vorzubereiten. Der erste Abend, am 28. Mai, wird als „Abend der Begegnung“ gefeiert werden. Das ist ein großes Straßenfest in Berlin-Mitte.
Auf einer von 20 Bühnen und Podien werden sich an diesem Abend Görlitzer Christen präsentieren. Und das soll keineswegs eine allzu fromme Angelegenheit werden. Nein, das Vorbereitungsteam versteht das schlichtweg als ein Stück Werbung für die Stadt. Immerhin ist weit und breit keine andere Stadt der Region vertreten, sagt Gabi Kretschmer, die zum harten Kern der Kirchentags-Mannschaft zählt. So will Edzard Bertram in seine Görlitzer Revue die Besucher des Kirchentages vor allem neugierig machen auf die Neißestadt.
In Görlitz selbst hält sich die Neugier bislang allerdings zurück. Obwohl alle Pfarrer aus beiden großen Konfessionen angesprochen wurden, haben sich bislang nur fünf, sechs Katholiken zur Vorbereitung eingefunden. Dabei wollen sie gerade jetzt gemeinsame Sache machen mit den Protestanten.
Die Tourismus- und Marketing-Gesellschaft hat immerhin schon ihre Unterstützung zugesagt. Die Görlitzer bekommen den offiziellen Messestand, der direkt neben der Bühne stehen wird. (SZ/fs)
Die Kirchentags-Gruppe trifft sich wieder am Mittwoch, 2. April, um 19.30 Uhr im Gemeindezentrum an der Jakobuskirche. Mitstreiter sind gerne gesehen.