Eine Idee zur Verkürzung der B 97

Hoyerswerda. Im Gespräch am Familientisch kam im Winter die Idee hoch, warum man denn die Hoyerswerdaer Ostumfahrung am neuen Kreisverkehr zur B 97 nicht einfach geradeaus verlängert und quasi mehr oder weniger der alten F -97-Trasse Richtung Schwarze Pumpe folgt.
Der jetzige Bogen um den Spreetaler See misst 9,5-10 km. Die neue Straße wäre nur sechs Kilometer lang. Völlig unabhängig davon äußert derzeit auch Pascal Schierz diese Idee. Er hat sie nach eigenen Angaben mit dem SPD-Landtagsabgeordneten und verkehrspolitischen Sprecher Thomas Baum diskutiert, bei der Stadtverwaltung Hoyerswerda und der Spremberger Bürgermeisterin vorgestellt. Auch bei der LMBV wollte er vorsprechen. Man könnte sagen: Er absolviert jetzt eine Tippeltappeltour, um die Idee zu platzieren. Hintergrund ist die grundbruchgefährdete 30er-Zone auf der B 97 im Bereich Spreetal. Die muss saniert werden. Im günstigsten Fall geht es um 300 Meter Straße und weite angrenzende Flächen. Im ungünstigsten Fall geht es um die gesamte 15 Jahre alte, gut drei Kilometer lange Neubaustrecke. Entsprechende Sondierungen sind seit Jahren angekündigt, zuletzt für das kommende Jahr. Wann wirklich gebaut wird, ist völlig unklar.
Zwischen Hoyerswerda und Schwarze Pumpe wurde die Fernverkehrsstraße 97, heute Bundesstraße 97, schon zweimal umverlegt. Zum einen Ende der 1950er-, Anfang der 1960er-Jahre zugunsten des Tagebaus Spreetal. Der Neubau der Straße erfolgte auf ehemaligem Kippengelände. 35 Jahre später stand fest, dass das aber kein wirklich sicherer Baugrund ist. 2003/2004 wurde daher parallel zur alten Umverlegungsstrecke eine neue Trasse verdichtet und darauf die jetzige Fahrbahn der B 97 gebaut. Insgesamt wurden 13 Millionen Euro in den rund drei Kilometer langen Abschnitt investiert. Allerdings ließ man ein Stück aus, das sich nach den gigantischen Grundbrüchen/Rutschungen 2010 als instabil erwies. Wegen Grundbruchgefahr ist ein 300 Meter langer Abschnitt seit 2011 auf eine Geschwindigkeit von 30 km/h reduziert. Sensoren im Erdreich können im Ernstfall Verkehrszeichen aktivieren, die dann die Strecke sperren.
Wenn hier gebaut wird, geht das nur unter Vollsperrung. Der gesamte Verkehr würde vermutlich über die B 156 umgeleitet werden. Und das für mindestens zwei Jahre. Auf der ins Spiel gebrachten kürzeren Trasse hätte man es allerdings auch auf knapp drei Kilometer Länge mit Kippenboden zu tun und müsste eine neue Brücke über den Überleiter 1 bauen. Letztlich hat diese Idee wohl nur eine Chance, wenn die Untersuchungen der jetzigen B 97 ergeben, dass auch an die Neubautrasse von 2004 noch mal Hand angelegt werden muss. Dann könnten sich Sanierung und abermalige Streckenumverlegung der B 97 westlich des Spreetaler Sees rechnen.