SZ +
Merken

Eine Kiste voller Geheimnisse

Das sieht ja aus wie bei einer Operation“, wundert sich Dennis über all die Instrumente und Behältnisse, die da vor ihm auf dem Lehrertisch aufgebaut sind. Reagenzgläser, Messzylinder, Pipetten, Gläschen mit irgendwelchen Substanzen und sogar eine große Spritze liegen da.

Teilen
Folgen

Das sieht ja aus wie bei einer Operation“, wundert sich Dennis über all die Instrumente und Behältnisse, die da vor ihm auf dem Lehrertisch aufgebaut sind. Reagenzgläser, Messzylinder, Pipetten, Gläschen mit irgendwelchen Substanzen und sogar eine große Spritze liegen da. Die Schüler der dritten Klassen der Nikolaischule sind neugierig, was sie in ihrer ersten Unterrichtsstunde an diesem Morgen erwartet.

Hinter dem Lehrertisch steht diesmal nicht die Klassenlehrerin der 3 a, Gudrun Trodler, sondern Heike Schmidt. Sie ist eigentlich Laborantin bei den Görlitzer Stadtwerken. Unterricht zu geben ist etwas, woran sie sich in den nächsten Minuten erst gewöhnen muss. Doch sie meistert ihre Aufgabe gut, ist sie doch mit dem Lehrstoff genau in ihrem Element. Gemeinsam mit der Sprecherin der Stadtwerke, Eveline Walkstein, präsentiert sie nämlich die Wasserkiste, eine Art Experimentierkasten für Grundschüler, mit der es jede Menge rund ums Wasser zu entdecken und erforschen gibt. Dafür hat sich Heike Schmidt sogar ihren weißen Laboranten-Kittel übergezogen. Die Wasserkiste erweist sich als wahre Schatztruhe. Die Kinder lernen, welche Stoffe sich in Wasser auflösen, dass warmes Wasser innerhalb eines Beckens mit kaltem Wasser nach oben steigt und wie man unsauberes Wasser mit einfachen Mitteln filtern kann. Etwa 40 Versuche stecken in der Wasserkiste. Nur wenige kann Heike Schmidt an diesem Morgen vorführen. Zum Nachahmen gehört ein Begleitheft mit Anleitungen und Wissenswertem rund um den Wasserkreislauf der Erde.

„Die Wasserkiste ist eine Erfindung von Veolia (früher Vivendi)“, erklärt Eveline Walkstein. „Bisher haben wir sie vor allem genutzt, wenn Schüler sich Klär- oder Wasserwerk angesehen haben“, sagt sie weiter. Nach und nach sollen nun einige der rund 350 Euro teuren Experimentierkästen an Görlitzer Grundschulen verschenkt werden. Die Projekttage „Wasser ist Leben“ an der Nikolaischule boten sich dabei als Auftakt an. Heike Schmidt hatte vier Unterrichtsstunden lang alle Hände voll zu tun, um den vier Schülergruppen zu zeigen, was in der Kiste alles drin steckt. Und Dennis, Rudi, Miriam und die anderen sind schon gespannt auf weitere interessante Experimente. (se)