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Eine Zuckertüte, der Traum eines jeden ABC-Schützen

Sie sind klein oder groß, eckig oder rund, bunt oder einfarbig. Sie haben eine kleine Spitze und vor allem eine große Öffnung für allerlei schöne Dinge, die Schulanfänger besonders lieben: Zuckertüten...

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Von Catharina Karlshaus

Sie sind klein oder groß, eckig oder rund, bunt oder einfarbig. Sie haben eine kleine Spitze und vor allem eine große Öffnung für allerlei schöne Dinge, die Schulanfänger besonders lieben: Zuckertüten sind einfach der Renner für Mädchen und Jungen, die ab Ende August in die erste Klasse gehen werden. Schließlich erleichtert das prall gefüllte Etwas ganz enorm den Eintritt in das Schulalter. Eine Zuckertüte – der Traum jedes ABC-Schützen.

Und, die Auswahl ist riesig: Es gibt die Tüten in verschiedenen Formen, unterschiedlichen Motiven, mit runden oder eckigen Öffnungen. Die Muttis, so Verkäuferin Andrea Otto aus Großenhain, würden allerdings meistens zu den Großen greifen.

Kein Wunder auch, schließlich verfügen sie über das optimale Zuckertüten-Gardemaß von 80 Zentimetern und sind daher auch bei den Kindern sehr begehrt. „Viele Eltern kaufen gleich die Federmappe, Stifte, irgend ein kleines Spielzeug oder ein Plüschtier mit und packen dann alles in die Zuckertüte hinein“, erzählt Andrea Otto. Gekrönt werde das Ganze von einer Tüllschleife in rot, blau oder grün.

Während die Große also mehr ein Fall für Mama und Papa ist, würden Omas und Tanten eher zu den kleineren Tüten greifen. Lediglich zehn Zentimeter trennen sie von ihrer etwas größeren Schwester. „Diese Zuckertüten sind bei Familienangehörigen begehrt. Sie haben auch ausreichend Platz in ihrem Inneren. Da können viele schöne Dinge drin versteckt werden“, ist sich Andrea Otto sicher.

Wie die „Zuckertüten-Fachfrau“ betont, sei ohnehin nicht nur die Größe der Zuckertüte für die Schulanfänger entscheidend. Viel wichtiger seien zunächst die Motive darauf. „Die Mädchen schauen eher nach Tüten, auf denen Barbie abgebildet ist, oder Märchenfiguren zu sehen sind“, weiß Otto. Jungen bevorzugten dagegen schnelle Rennwagen, muskelbepackte Ritter oder ein total abgefahrenes Weltraumszenario. Doch auch lustige Mäuse, vorwitzige Zwerge und anmutig dreinschauende Pferde sind auf den Zuckertüten des Jahres 2 003 aufgedruckt. Und immer wieder kommen neue Motive dazu: Trickfilmfiguren, trendige oder langlebige Idole der Kinder aus Kino, Fernsehen oder Comicheft. Einer der Hersteller, so Andrea Otto, bietet in dieser Saison sogar pinkige Zuckertüten mit samtigem Häubchen an. Dazu passend liefert er übrigens auch gleich den täglichen Begleiter des – wahrscheinlich weiblichen – Erstklässlers mit: Einen ebenfalls pinkfarbenen Ranzen, der teilweise aus Plüsch besteht. Die dazugehörige Sporttasche besticht durch ein leuchtendes Rot, verziert mit Rüschen.

Vor dem Griff zum Ranzen kommt jedoch zunächst der zur beliebten Zuckertüte. Eine Tradition, die bereits 2 000 Jahre zurück reicht. Schon die alten Römer schenkten ihren Kindern Honigplätzchen, um ihnen Lust aufs Lernen zu machen. Im Mittelalter sollten dann süße Brezeln und ABC-Täfelchen locken, bevor dann Anfang des 19. Jahrhunderts einfallsreiche Dresdner die spitzen Tüten erfanden. Gefüllt mit Süßigkeiten, Obst und Nüssen wollten auch sie den ersten Gang in den neuen Lebensabschnitt erleichtern helfen. Fazit: Zuckertüten sind eine zauberhafte Erfindung für alle ABC-Schützen. Bunt, mit Leckereien gefüllt und – so wunderbar einmalig.