Von Matthias Nicko
In diesen Tagen trifft man am Neptunbrunnen häufig „Schwester Stefanie“. Wie in der gleichnamigen TV-Serie sorgt sich auch die in Görlitz tätige junge Dame um die Gesundheit ihrer Mitbürger – und hat ebenfalls etwas mit dem Filmemachen zu tun.
Denn Steffi Hönicke aus Seifhennersdorf kümmert sich am Set von „In achtzig Tagen um die Welt“ um die Wehwehchen der Kulissenbauer, bevor nächste Woche die Schauspieler kränkeln könnten. Die freiberufliche Krankenschwester ist seit dem 6. Juni in Görlitz. Und hat sich von den Babelsbergern gleich für einen ganzen Monat engagieren lassen.
Sobald am Untermarkt jemand zu Schaden kommt oder über Kopfschmerzen klagt, ist die 28-Jährige zur Stelle. Dasselbe gilt am Nikolaiturm und in der Landskron Brauerei, wo ebenfalls die Vorbereitungen für die Dreharbeiten laufen.
Freilich: Es mischt sich auch schon mal der eine oder andere Hypochonder unter die Patienten. Das sind Männer, die sich lieber in Steffis Nähe aufhalten, anstatt pausenlos Schilder mit Vokabeln aus einer fremden Sprache vor die Fassaden zu hängen.
Und selbst oben auf der Hebebühne bieten sich noch genügend Gelegenheiten, um der unten über das Pflaster schlendernden Blondine hinterherzupfeifen.
Aber deren Job hat nicht nur schöne Seiten: Vor Tagen tat Hilfe Not, als sich ein Mann mit einem Stecheisen in die Hand stach. Bei einem zweiten will regelmäßig die Wunde am Knie kontrolliert und versorgt sein. Und gestern Mittag verlangte ein Dritter nach einem Mittel gegen Warzen. Also begab sich Steffi auf flotten Sohlen in die Apotheke.
Der Renner bleiben jedoch Kopfschmerztabletten. Etwa für den Fall, dass mancher Kulissenbauer am Vorabend zu lange das Görlitzer Nachtleben genossen hat.