Von Ronny Blaschke, Antwerpen
Mit 14 Jahren ist die Wasserspringerin Aileen Riggin 1920 die jüngste Athletin in Antwerpen. Sie strebt nach Erfolg, doch sie möchte auch etwas über ihre Gastgeber erfahren. Zwischen ihrem Training fährt sie mit Kollegen quer durch Flandern, auch zu den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges. Mit Holzschuhen waten sie durch den Schlamm, stoßen auf Schützengräben und Bunker. „Da lagen noch Helme von deutschen Soldaten herum“, schreibt die Amerikanerin Riggin mehr als sechzig Jahre später in ihren Memoiren. „Ich hob einen Stiefel hoch und ließ ihn fallen, denn darin steckten Überreste von einem Fuß.“