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Eis-Ideen entstehen im Urlaub

Ostritz. 25 Jahre gibt es den „Eisgarten Hellwig“ schon. Seit drei Jahren ist Ina Kerkhoff die Chefin.

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Von Jan Lange

Leicht fällt die Auswahl nicht, angesichts von 30 verschiedenen Eissorten. Bei der ein oder anderen ist allein schon der Name erfrischend: Amarena-Kirsch oder Quark-Mandarine. „Jedes Jahr kommen neue Sorten dazu“, sagt Ina Kerkhoff, die den Eisgarten 2003 von ihrer Mutter Irmgard Hellwig übernommen hatte. Die Ideen holt sie sich im Urlaub oder bei Vertretern. Manchmal entsteht eine neue Sorte auch nur durchs Ausprobieren, berichtet die 32-Jährige.

Irmgard Hellwig hatte den Eisgarten 1981 eröffnet. „Da meine Schwiegermutter damals pflegebedürftig war, suchte ich eine Beschäftigung für zu Hause.“ Schnell entstand die Idee, Eis zu machen. Leichter gesagt als getan. Ein Jahr dauerte es, bis sie den Eisgarten eröffnen konnte. Besonders schwierig war es, einen „Freezer“ zu bekommen. Im Harz wurde sie endlich fündig. Eine Maschine reichte aber kurze Zeit später nicht mehr aus. Denn der Kundenzuspruch war von Anfang an sehr gut.

Deshalb ärgerte sich Irmgard Hellwig immer, wenn sie im Hochsommer drei Wochen schließen musste, weil es kein Eispulver mehr gab. „Das ging alle Jahre so“, erinnert sich die heute 66-Jährige. Jeder Eisverkäufer erhielt ein bestimmtes Kontingent. Wenn dieses aufgebraucht war, gab es keinen Nachschub. Auch bei anderen Zutaten musste Irmgard Hellwig „rührig sein“. Beispielsweise bei den Bananen fürs Bananeneis. Nur durch gute Kontakte zum Frucht- und Gemüsehandel gelang es ihr, regelmäßig die Südfrüchte zu bekommen. „Wenn wir mal ein Päckchen Kaffee vorbeibrachten, gaben sie uns Bananen“, erzählt sie.

Die Wende änderte vieles

Nach der Wende änderte sich vieles. Sowohl Zutaten wie auch Technik gab es nun an „jeder Ecke“. Irmgard Hellwig konnte die überholte oder fehlende Technik durch neue ersetzen. Neben einer Eismaschine schaffte sie sich Gefrierschränke, Eistruhen und eine „ordentliche“ Sahnemaschine an. Aber auch das Eisangebot erweiterte sich. Gab es zu DDR-Zeiten nur Softeis, wurde nun zusätzlich Kugeleis verkauft. Neben dem normalen Kaffee können die Kunden inzwischen auch Milchkaffee oder Latte Macchiato bestellen.

Schon in den 80er Jahren hatte sich die Größe des Eisgartens verändert. War es anfangs ein reiner Straßenverkauf, kamen schnell ein paar Sitzflächen hinzu. Über die Jahre vergrößerte er sich immer weiter.

Wer die selbst gemachten Eissorten – seit 1994 liegt diese Aufgabe in den Händen von Regina Kuben – probieren will, muss in den Eisgarten an der Käthe-Kollwitz-Straße gehen. Denn mit Ausnahme des Ostritzer Marktfestes bietet Ina Kerkhoff ihr Eis nur im eigenen Geschäft an. Für die Jugendlichen, die zu den treuesten Kunden gehören, gibt es zu besonderen Anlässen eine Überraschung. So bekommen die Zehnklässler der benachbarten Mittelschule an ihrem letzten Schultag ein großes Softeis kostenlos – dies war schon bei Irmgard Hellwig der Fall. Und auch die Schulanfänger erhalten einen Gutschein für einen Kindereisbecher.

Geöffnet: April bis Oktober, täglich 11 bis 20 Uhr