Mitleid mit fünf Kastanien ließen Hermann Blechschmidt aus Kamenz gestern zum Telefon greifen. Die Bäume stehen im Neubaugebiet an der Frankestraße. Vor gut zwanzig Jahren, als man die Wohnblocks errichtet hatte, seien die Kastanien angepflanzt worden, weiß der Kamenzer zu berichten. Damals bekamen sie zum Schutz und zur Stütze Eisengitter mit einem großen Ring oben und unten.
Doch nun ist das Eisenkorsett zu eng und schneidet inzwischen in die Rinde ein. „Das tut einem in der Seele leid.“ Aber scheinbar kriege das niemand von den Verantwortlichen mit. Der Kamenzer fragt: Kann man da nichts machen?
Das Problem ist bekannt, weiß Dr. Gisela Seidel, Pressesprecherin der Stadt Kamenz. Es gab im vorigen Jahr bereits eine Besichtigung. Die ergab, dass „die ersten beiden Bäume Richtung Kita Kunterbunt städtische Bäume sind.“ Dort sei das Metall noch nicht ganz ran. Deshalb lasse man es vorerst. „Die anderen drei Bäume gehören der Städtischen Wohnungsgesellschaft.“ Die wurde informiert und gebeten das Eisen zu entfernen.
Weiter Weg zur Apotheke
Den ärztlichen Bereitschaftdienst musste Hans-Joachim Scholze aus Elstra an einem Sonntag Ende Februar in Anspruch nehmen. „Zum Glück hatte der Elstraer Arzt Bereitschaft“, erzählt der Leser. Doch bei der Apotheke hatte er weniger Glück. Dienstbereit war an diesem Wochenende eine in Königsbrück. Dabei gebe es doch fünf oder sechs Apotheken allein in Kamenz. „Da muss man die Leute doch nicht kreuz und quer schicken, oder?“
Der Dienstplan entstehe nicht aus dem blauen Dunst heraus, erklärt Rainer Jandura, Sprecher der Apotheker im Landkreis Kamenz. „Die Dienste werden im Kollegenkreis abgesprochen.“ Dabei gebe es auch bestimmte Regularien, „die wir einhalten müssen“, damit alle möglichst gleich oft Wochenenddienst machen. Inzwischen habe man sich darauf geeinigt, dass an einem Wochenende immer eine Kamenzer und eine auswärtige Apotheke besetzt seien. „Mehr ist nicht drin. und eine Verbesserung ist auch nicht zu erwarten.“ Wem das zu weit sei, der sollte sich auch über Bereitschaften angrenzender Bereiche informieren. Von Elstra aus sei es vielleicht auch günstig nach Bischofswerda. Dabei sei man in Kamenz noch ganz gut dran. In Hoyerswerda beispielsweise habe am Wochenende nur die Apotheke am Klinikum geöffnet, alle anderen seien dienstfrei. Und die Bestrebungen der Politik gingen mit dem neuen Gesundheitsmodernisierungsgesetz auch dahin Dienstleistungsnetze weiter auszudünnen, um Kosten zu sparen.