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Elbbrücke wird umgeplant

Die Fertigstellung der Niederwarthaer Brücke verzögert sich bis 2010, weil Radebeul besseren Hochwasserschutz durchgesetzt hat.

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Von Henry Berndt

In einer von weihnachtlicher Harmonie geprägten Stadtratssitzung animierte diese Nachricht die Anwesenden vorgestern Abend zu einem geradezu euphorischen Tischklopfen: Die neue Elbbrücke zwischen Radebeul und Niederwartha soll nun doch noch einmal umgeplant werden. Laut einem Schreiben des Sächsischen Wirtschaftsministeriums würden alle für das kommende Jahr geplanten Ausschreibungen für Bauleistungen zunächst gestoppt, bis die Änderungen feststehen.

Mehrfach hatte Radebeuls Oberbürgermeister Bert Wendsche (parteilos) in diesem Jahr eine Umplanung der Brücke zugunsten eines besseren Hochwasserschutzes gefordert. So sollte der Brückenpfeiler auf Radebeuler Seite nicht in jenem historischen Elbarm stehen, der schon jetzt durch zwei zugeschüttete Brückenbögen der alten Eisenbahnbrücke verengt ist. Bei Hochwasser wie etwa 2002 oder 2006 könne dieser Bereich bislang nicht ausreichend als Abfluss dienen.

Schon lange fordert die Stadt daher von der Bahn, die Bögen wieder zu öffnen, um der Elbe im Flutfall mehr Raum zu geben. Eine zusätzliche Blockade durch die neue Brücke hätte alle Hoffnungen auf einen besseren Hochwasserschutz zunichte gemacht.

Nun könnte es also doch noch zu der gewünschten Verlängerung der neuen Brücke kommen. In jedem Fall verlängert sich jedoch durch die Umplanung die Bauzeit. Statt ab Ende 2009 wird sie nun frühestens ab 2010 befahrbar sein.

„Dennoch ist diese Entscheidung im Sinne eines nachhaltigen Hochwasserschutzes ein großer Erfolg“, sagte Wendsche.