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Klinik will eigene Masken herstellen

Die Bestände sind aufgrund des Coronavirus nahezu aufgebraucht, Restposten überteuert. Die Elblandkliniken denken deshalb über Alternativen nach.

Von Kevin Schwarzbach
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Atemschutzmasken sind in Zeiten von Corona überaus gefragt.
Atemschutzmasken sind in Zeiten von Corona überaus gefragt. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Meißen. Kaum etwas ist derzeit gefragter als Atemschutzmasken. Nicht nur Krankenhäuser, sondern auch Privatpersonen haben aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus in den vergangenen Wochen reichlich Masken gekauft. Kein Wunder, dass die Bestände nahezu aufgebraucht sind. Für die Elblandkliniken wird das nun zur Herausforderung.

"Die Masken sind aktuell unheimlich schwer zu bekommen", berichtete Elblandkliniken-Geschäftsführer Frank Ohi in einem Gespräch mit Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) im Elblandklinikum Meißen am vergangenen Freitag. Die hiesige Klinik habe zwar Bestellungen getätigt, die Lieferungen stünden aber größtenteils aus. Und wenn seitens der Hersteller doch geliefert werden kann, liegen die Preise deutlich über dem üblichen Niveau. "Wir haben zuletzt für unsere Masken den dreifachen Preis bezahlt", so Frank Ohi.

Im Vergleich zum Freistaat haben die Elblandkliniken da sogar noch ein Schnäppchen gemacht. Der Freistaat hatte zuletzt eine Bestellung von zwei Millionen OP-Masken in Auftrag gegeben, dafür musste er rund 1,4 Millionen Euro auf den Tisch legen. "Wir haben hier fast den zehnfachen Preis gezahlt", kommentierte Michael Kretschmer den Auftrag. Offenbar gebe es Menschen, die sich zu Anfang des Jahres unzählige Masken gekauft haben, um diese nun gewinnbringend weiterzuveräußern, so der Ministerpräsident. "Das ist das Traurige an der Situation", meint Frank Ohi. "Es wird derzeit viel Scharlatanerie betrieben." Umso glücklicher seien die Elblandkliniken, mit einem seriösen Anbieter zusammenarbeiten zu können.

Kooperation mit der Uniklinik

Da die Situation dennoch angespannt ist, sucht Frank Ohi aktuell händeringend nach neuen Wegen, auf denen die Elblandkliniken an Atemschutzmasken gelangen können. "Unter anderem arbeiten wir eng mit der Uniklinik zusammen. Das ist eine seit Jahren gewachsene Kooperation", so Frank Ohi. "Als die Uniklinik neulich eine Masken-Lieferung erhielt, hat sie uns 250 Stück abgegeben."

Zudem prüfen die Elblandkliniken derzeit eine Zusammenarbeit mit hiesigen Unternehmen, die in der Textilherstellung tätig sind. Womöglich können so einige zusätzliche Masken entstehen. Auch andere Kliniken im Umkreis von Dresden nutzen bereits Stoffmasken.

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