Von Peter Redlich
Eine Sternstunde für Radebeul nennt es Oberbürgermeister Bert Wendsche (parteilos), als er den Spaten aus der Hand gelegt hat. Mit den Geschäftsführern der Firma LTB Leitungsbau GmbH, Jörg Hennersdorf und Dieter Pusch, hat er gestern Mittag im Gewerbegebiet Naundorf symbolisch in den Sand gestochen.

Auf der 9 400 Quadratmeter großen Fläche baut ab sofort LTB seinen neuen Hauptsitz auf. Die Firma stellt Starkstromkabel für Freileitungen her, wie sie gerade von den großen Stromversorgern, die ihr Netz erneuern müssen, enorm nachgefragt werden. Neben den Stromnetzbetreibern zählt auch die Deutsche Bahn zu den Kunden von LTB.
An der Friedrich-List-Straße 27 entstehen in den nächsten zwei Jahren ein dreigeschossiges Bürogebäude mit 2 997 Quadratmetern Nutzfläche, eine Werkstatt, Lagerhallen mit Hochregalen, Flugdächer und Freilagerflächen. Rund neun Millionen Euro investiert das große mittelständische Unternehmen an dem neuen Standort.
60 bis 70 Arbeitsplätze sollen in Radebeul angesiedelt werden. 360 Mitarbeiter arbeiten im gesamten Unternehmen, so auch an Standorten in Dresden, Mannheim und Hannover.
Die Gebäude in Naundorf werden mit Erdwärme aus acht Bohrungen klimatisiert. Das Oberflächenwasser und das Brauchwasser sollen getrennt erfasst werden. Rund um das Areal werden Grünanlagen angelegt.
Die Leitungsbaufirma kehrt übrigens an ihre Wurzeln zurück. 1955 wurde am Körnerweg, keine fünf Kilometer Luftlinie von der Friedrich-List-Straße, einer der Vorgänger des LTB, der VEB Energiebau, gegründet. Noch befindet sich der Hauptsitz der Firma in Dresden.
Geschäftsführer Dieter Pusch, selbst Radebeuler, nannte die guten Rahmenbedingungen, wie das erschlossene Grundstück und die logistische Anbindung, als Gründe für die Ansiedlung. Über die im Bau befindliche neue Elbtalstraße S 84 werden die großen Lastwagen mit den Kabeln direkt zur Autobahn rollen können.
OB Bert Wendsche sagte am Rande des Baustarts, dass die Stadt gerade das letzte Grundstück erworben hat, um die neue Verbindung zwischen der Meißener Straße und dem Naundorfer Gewerbegebiet bauen zu können. Der Auftrag für die Brücke über die Bahngleise werde derzeit mit der Bahn abgestimmt. Mit der Nachbarstadt Coswig laufen die Planungen zur neuen Kreuzung an der Meißner Straße.
Diese Verbindung aus dem Gewerbegebiet sei dann in jedem Fall auch vor Hochwasser sicher, so Wendsche. Das Stadtoberhaupt geht davon aus, dass die neue Brücke 2016 stehen wird. LTB will 2015 fertig sein. Das passt.