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Eltern bauen Matschecke fürs Spatzennest

Die Kindertagesstätte bekommt eineWasserspielanlage. Mit Mitteln des Freistaates wird sie ehrenamtlich gebaut.

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Von Ute Himmer

Geduldig wartet der vierjährige Ramon, dass sein Spielkamerad Oliver mit dem kleinen Bagger den Beton auf seinen Spielzeugkipper geschaufelt hat. Dann endlich kann er das Fahrzeug ein paar Meter weiter kutschieren. Dort wird das Baumaterial schon von einigen Vatis erwartet.

Großes Engagement

Denn in der Kindertagesstätte „Spatzennest“ im Bahretaler Ortsteil Ottendorf wird an dem Sonnabendvormittag von Groß und Klein rangeklotzt. Eine Wasserspiel- und Matschanlage soll gebaut werden. Und so ist auf dem Hofgelände der Kindertagesstätte richtig Betrieb. Auf der einen Seite arbeiten die Vatis, auf der anderen räumen Muttis den Schuppen mit den Spielsachen auf , sortieren aus und haben gemeinsam mit Erzieherin Sieglinde Schellig ein Auge auf die Knirpse.

„Es ist der vierte Sonnabend, an dem wir hier sind“, erzählt Thomas Protze. Der Vati des fünfjährigen Benjamin hat ein wenig die Fäden für die Bauerei in der Hand. Insgesamt zehn Elternpaare haben sich zusammengetan, um das Projekt für die Kinder zu realisieren. „Die Planung wurde bei einem Elternabend perfekt gemacht“, erzählt Protze weiter. Für ihn war das gar keine Frage, ob er hier mit zupackt. Schließlich geht es um die Kinder. So sieht das ebenso Nico Gutte. Er hilft gerade seinem Sohnemann Oliver, den kleinen Kipper mit dem Häufchen Beton an den richtigen Platz zu bugsieren, nämlich zu den Männern, die das Fußbecken bauen. Jens Werner sucht nach einem passenden Stein für die Umrandung, während Matthias Herbst schon ein Stück verfugt. „Ich bin zwar Autoschlosser von Beruf. Aber Qualität wird überall geliefert“, scherzt er. Mit Verfugen sind auch Jürgen Heiny und Sven Leppin beim eigentlichen Wasserbecken beschäftigt. Dabei werden die Männer immer wieder von ihren Sprösslingen genau beobachtet. Besonders interessiert natürlich, welchen Weg das Wasser einmal nehmen wird. „Hier muss noch das Sprechrohr rein“, erinnert Göran Wolf die Männer und zeigt auf eine Stelle. Die Vatis nicken und weiter geht es.

Kathrin Schletter, die Chefin des „Spatzennestes“ sowie Erzieherin Sieglinde Schellig sind über das Engagement der Eltern sehr froh. Ohne wäre es nicht möglich, dieses Projekt zu realisieren. Dabei geht es darum, dass die Vatis und Muttis erfahren sollen, wie der Nachwuchs lernt. Finanziert wird die Anlage aus Mitteln des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales.

Arbeiten im August fertig

„Das sieht ja aus wie kaputt“, tönt es aus dem benachbarten Schuppen, wo Muttis das Spielzeug sortieren. Christina Fijalkowski bringt einige Plastteile heraus. „Die Kinder sollen sich doch hier wohlfühlen“, begründet sie ihr Engagement und schaut zu Sohn Ramon. Meret Heiny und Kathrin Leppin nicken unterstützend mit dem Kopf. „Für die Kinder macht man alles. Da lässt man schon mal etwas anderes liegen“, unterstreicht auch Jana Grube das Gesagte. Sandy Krupka ist gleichfalls dabei. „Ich erwarte im September mein zweites Kind. Das wird später auch hierher gehen“, sagt sie und fängt mit ihrem Fotoapparat jede Menge Schnappschüsse für eine Dokumentation ein. Eines steht auch schon fest. „Im August wollen wir mit den Arbeiten fertig sein“, sagt Thomas Protze.