Nach der Berichterstattung über die Misshandlungsvorwürfe gegen eine Riesaer Erzieherin hat sich gestern der Elternrat der Kita Kunterbunter Schmetterling in Riesa-Merzdorf geschlossen hinter die Beschuldigte gestellt. Das erklärte ASB-Geschäftsführer Andreas Krüger. Auch in einer Personalversammlung hätten sich keine weiteren Hinweise auf ein Fehlverhalten der Erzieherin ergeben. „Kein Mitarbeiter hat die Anschuldigungen bestätigen können.
Skandal oder Verleumdung?
Alle Mitarbeiter müssen mir aber bis Montag eine schriftliche Stellungnahme abgeben zum Sachverhalt. Es ist auch darauf hingewiesen worden, dass man sich auch anonym zu den Vorwürfen äußern kann“, sagte Krüger. Er habe zudem die Polizei um eine zügige Bearbeitung gebeten.
Das Landesjugendamt, sagte Krüger, habe die Forderung nach Beurlaubung der Kollegin zurück gezogen. Das Amt war gestern Mittag nicht mehr in der personellen Besetzung, um diese Aussage zu bestätigen. Aber bereits am Dienstag sagte Krüger im SZ-Gespräch, dass das Jugendamt mit der Lösung, der Beschuldigten eine verdiente Kollegin an die Seite zu stellen, einverstanden sei. Bei der Polizei, sagte der Riesaer Revierleiter Hermann Braunger gestern, habe es mehrere Anrufe besorgter Eltern gegeben, die sich erkundigen wollten, ob die von der SZ veröffentlichten Vorwürfe stimmen. Die Polizei könne im Laufe des Ermittlungsverfahrens aber keine Auskünfte erteilen.
Eine Erzieherin, die am Montag gekündigt worden war, stellte Strafanzeige gegen eine Kollegin, die Kleinkinder unter anderem durch Schütteln und Festbinden sanktioniert haben soll. Die Beschuldigte weist die Vorwürfe von sich und sagt, sie seien ein Racheakt für die Kündigung der Kollegin. Diese widerum behauptet, schon lange vor der Kündigung dieses Fehlverhalten der Kollegin bei der Kita-Leitung angebracht zu haben.