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Elternsprecher für Plattenbau-Schule

Mit einem Variantenvergleich will der Kreis den besten Standort für die neue Oberschule in Arnsdorf ermitteln. Davon ist nicht jeder begeistert.

Von Thomas Drendel
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Die ehemalige Mittelschule in Arnsdorf wurde 2005 geschlossen. Seitdem steht sie größtenteils leer. Eltern sind für einen Einzug der neuen Oberschule in das Gebäude, freilich erst nach einer Sanierung.
Die ehemalige Mittelschule in Arnsdorf wurde 2005 geschlossen. Seitdem steht sie größtenteils leer. Eltern sind für einen Einzug der neuen Oberschule in das Gebäude, freilich erst nach einer Sanierung. © Steffen Unger

Bei den Eltern in Arnsdorf ist die Freude über die neue Schule groß. „Wir haben lange dafür gekämpft. Jetzt ist es geschafft, in Arnsdorf wird eine neue Oberschule eröffnet. Das ist ein Sieg für unsere Kinder, schließlich sind sie es, die die neue Einrichtung besuchen werden“, sagte Marcus Fuchs, Elternratsvorsitzender der Arnsdorfer Grundschule.

Allerdings mischt sich ein Wermutstropfen in die Freude, wie er sagt. „Wir halten die Studie, die jetzt arbeitet werden soll, für Zeitverschwendung“, sagt er. Sie soll klären, was besser ist: die Schule im teils leer stehenden Plattenbau der ehemaligen Mittelschule unterzubringen oder einen Neubau zu errichten. Diesen Variantenvergleich hatte der Kreistag beschlossen. Die günstigste Lösung soll dann umgesetzt werden. „Es sind bereits Jahre ohne Oberschule vergangen. Durch die Untersuchung verzögert sich die Inbetriebnahme weiter. Sollten die Gutachter zum Ergebnis kommen, dass ein Neubau her muss, wird es lange dauern, bis der steht“, sagt er. So müssten womöglich erst das alte Haus abgerissen und die Genehmigungen für den Neubau eingeholt werden. „Das kann dauern. Wir sind für eine Sanierung des bestehenden Gebäudes und einen schnellen Einzug.“ Der Elternratsvorsitzende befürchtet, dass der angepeilte Eröffnungstermin zum Schuljahresbeginn 2021/22 dann nicht zu halten ist. „Der Zeitplan ist schon jetzt sehr eng“, sagt Marcus Fuchs.

Der Kreistag hatte sich auf seiner Sitzung am vergangenen Montag für die Eröffnung einer Oberschule in Arnsdorf ausgesprochen. Alle im Saal anwesenden Kreisräte votierten für die neue Schule. Jetzt muss sich jedoch noch das Kultusministerium für die Schule aussprechen. Das Landratsamt will im Haushalt 2020/21 Geld für das Projekt bereitstellen. Zwei Klassen sollen pro Jahrgang in der neuen Oberschule eingeschult werden. Der Landkreis begründet die Entscheidung mit dem starken Anstieg der Schülerzahlen in der Region um Radeberg, Wachau und Großröhrsdorf. Die Zunahme resultiert laut Kreisverwaltung aus dem Zuzug vor allem junger Familien. Die Nähe zur Stadt Dresden, der günstigere, naturnähere Wohnraum und die verbesserte Anbindung mit Bus und Bahn seien dafür ausschlaggebend. Vorhandene Grund-, Oberschulen und Gymnasien sind bereits ausgelastet und eine Umlenkung auf andere Schulen ausgeschlossen.