Zum Artikel „Rassismus-Vorwürfe gegen CDU-Frau“ schreibt Birgit Heller aus Unterreit (Bayern):
Mit Befremden habe ich zur Kenntnis nehmen müssen, wie undifferenziert in unserem Land mit der rechtsradikalen Keule bei jeder sich bietenden Gelegenheit um sich geschlagen wird. Sicherlich kann man über die Wortwahl streiten, sicherlich kann man vor lauter politischer Korrektness auch gleich ganz den Mund halten - aus Angst, in eine bestimmte Ecke gestellt zu werden … Ich bin mit dieser Frau seit
25 Jahren eng befreundet – und ehe jetzt jemand aufschreit, „na ja, was soll schon aus Bayern anderes kommen“ – ich bin Sachse mit Leib und Seele, und dazu noch mit einem jüdischen Hintergrund. Ja, der Großvater meiner Stiefmutter hat Auschwitz nicht überlebt, ihr Vater schon. Meine Tochter verbringt einen Teil ihres Studiums in Israel und hat ihre Schulferien mit Begeisterung bei dieser ach so rechtsradikalen Frau verbracht. Ja, man kann über Worte streiten, und Worte können verletzen. Aber wer entscheidet denn, welche Wirkung dieselben haben? Dies sollte man denn doch den Angesprochenen überlassen und nicht unseren selbst ernannten Moralaposteln. Auch das immer wieder angesprochene rechtsradikale Image des Ostens wird gerade durch solche hochgekochten „Vorfälle“ gepflegt. Diese Damen und Herren der selbst ernannten Wächter unserer politisch korrekten Sprache sollten vielleicht nur einen Moment darüber nachdenken, ob nicht weitaus brisantere Probleme und Menschenrechtsverletzungen vor unserer Tür passieren …