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Endlich Bewegung auf dem BHG-Gelände?

Vor drei Jahren gab es eine Idee für das einstige Betriebsgelände am Arnsdorfer Bahnhof. Nun taucht eine neue auf.

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Von Sylvia Gebauer

Hoffnung hatten die Arnsdorfer schon einmal. Dass die Ruinen am Arnsdorfer Bahnhof endlich verschwinden. Die Rede ist vom einstigen BHG-Gelände an der Mozart-/Ecke Teichstraße. Wer mit dem Zug in Arnsdorf ankommt oder abfährt, kann das Areal sehen. Und zu übersehen ist es ja auch nicht. Zahlreiche marode Gebäude stehen hier. Mehr als wachsendes Unkraut und Gras, das im Wind weht, gibt es derzeit nicht. Vielleicht noch ein paar Tiere. Aber mehr dann doch nicht. 2011 gab es schon einmal Pläne, die Hoffnung machten. Jetzt war das Gelände Thema im Technischen Ausschuss. Einige fragen sich bereits: Wird das BHG-Gelände endlich wieder belebt?

Rückblick: Vielversprechend klang die Idee zweier Arnsdorfer im März 2011. Mit ihrem Seniorenheimprojekt sorgten Heinz Windisch und Torsten Zichner für Aufsehen. Beide handelten im Auftrag einer deutschen und ausländischen Investorengruppe. Auf dem 5 500 Quadratmeter großen BHG-Areal sollte ein zweigeschossiges Seniorenheim entstehen. Das Investitionsvolumen betrug 7,5 Millionen Euro. 75 Senioren könnten dort ihren Lebensabend verbringen, hieß es in den Plänen. Letztendlich ist es an der Finanzierung gescheitert. Mehr als die Pläne hörten die Arnsdorfer nicht mehr davon. Seitdem wurde es ruhig ums Gelände. Bis diese Woche.

Hinter der Anfrage steckt Arvid Samtleben, Unternehmer aus dem Arnsdorfer Ortsteil Kleinwolmsdorf und Besitzer des Kleinwolmsdorfer Rittergutes. Allein 13 Immobilien, allesamt mit Mietwohnungen versehen, besitzt er unter anderem in der Gemeinde Arnsdorf. Auch der Parkplatz an der Stolpener Straße gegenüber dem Sächsischen Krankenhaus und das dazugehörige Grundstück, nennt der Kleinwolmsdorfer sein Eigen. Jetzt hat er es auf das einstige Betriebsgelände der BHG abgesehen. „Dass er das Areal bereits käuflich erworben hat, ist uns nicht bekannt“, sagt Arnsdorfs Bürgermeisterin Martina Angermann. Jedoch stelle er einen sogenannten Vorbescheid bei der Gemeinde. „Hier prüfen wir, ob seine Pläne so auf dem Areal verwirklicht werden können. Zugleich geben wir eine Stellungnahme dazu ab“, sagt Bürgermeisterin Martina Angermann.

Gleich zwei Konzepte hat Arvid Samtleben durch das Radeberger Planungsbüro Schubert erarbeiten lassen. Bei beiden geht es um die Umnutzung des ehemaligen Betriebsgeländes. Die Pläne werden grob angerissen. Einmal plant er eine Mischung aus Wohn- und Gewerbenutzung, hier will er unter anderem das vorhandene Wohnhaus auf dem Areal instand setzen und modernisieren. Auch von einer Nutzung eines Gebäudes zum generationsübergreifenden Wohnen ist die Rede. Im zweiten Konzept geht es ihm in erster Linie um eine Gewerbenutzung. Die Arnsdorfer haben sich die Pläne genau angesehen. Und sind zu einem differenzierten Urteil gekommen: So ist eine Befahrung des Geländes und der Wege mit Lkws unmöglich. Einer baulichen Entwicklung des Areals kann nur teilweise zugestimmt werden. So wäre der Bau eines Einfamilienhauses auf einem genau beschriebenen Teil des Areals möglich. Machbar sehen die Arnsdorfer auch die gewerbliche Nutzung in einem vorhandenen Gebäude. Zudem wird der Modernisierung und der Instandsetzung eines bestehenden Wohnhauses auf dem Gelände zugestimmt. Darüber hinaus darf ein weiteres Gebäude als Garage und Lager genutzt werden, auch einen Neubau einer Werk-und Lagerhalle halten die Arnsdorfer für machbar. Unvereinbar ist die Geländenutzung für die Entwicklung zum Wohngebiet. Denn hier ist fast nur die Ansiedlung von Betrieben vorgesehen. Heißt, vorhandene Wohnbebauung ja, aber neue Häuser im größeren Stil nein, stattdessen Betriebe.

Die Arnsdorfer haben ihre Meinung gesagt, jetzt entscheidet das Landratsamt in Bautzen. Ob eine Belebung des Geländes möglich ist, bleibt erst einmal offen. Aber die Hoffnung geben die Arnsdorfer nicht auf, dass sich auf dem einstigen BHG-Gelände doch eines Tages etwas tut.