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Endlich Klarheit fürs Medinger Vereinshaus

Weil Geld fehlt, musste die Gemeinde über die Sanierung des Gebäudes erneut beraten. Jetzt gibt es einen Kompromiss.

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Von Marleen Hollenbach

Den Medingern rennt langsam die Zeit davon. Die letzten Vorbereitungen für die große Jubiläumsfeier im Sommer laufen. Das Programm steht. Jeder weiß genau, was es noch zu tun gibt. Doch ein Punkt bereitet den Einwohnern des Ortsteils bis heute Sorgen. Das Vereinshaus. Zum Jubiläum wollen die Medinger das Gebäude nutzen. Doch das müsste erst einmal saniert werden. Seit Jahren steht dieses Projekt auf der Liste der Gemeindeverwaltung. Bisher kam allerdings immer irgendetwas dazwischen. Die Medinger können auf einen siebenjährigen Kampf ums stark baufällige Gebäude zurückblicken. Der aber scheint in diesem Jahr ein Ende zu finden. Im März werkelten die ersten Bauarbeiter am Vereinshaus. Doch dann der Schock: Rund 15 000 Euro fehlen.

Modellbahner müssen warten

Der Ratssaal in Ottendorf-Okrilla. Hier tagt der Technische Ausschuss. Die Mitglieder wollen die letzten Bauaufträge fürs Vereinshaus vergeben. Doch die Unsicherheit ist groß. „Bevor wir hier zustimmen, würde ich gern wissen wollen, ob das Medinger Vereinshaus jetzt in seiner ursprünglich geplanten Größe umgebaut wird“, sagt Thomas Liebke (FDP). Es ist die Gretchenfrage. Denn genau darüber hatten die Ratsmitglieder mit der Gemeindeverwaltung heftig diskutiert. Die Gemeinde wollte die Fläche des Hauses einkürzen und auf diese Weise Geld sparen. Dieser Vorschlag traf allerdings auf wenig Begeisterung. Am Ende waren sich alle Ratsmitglieder einig: Das Vereinshaus in Medingen darf nicht noch weiter eingekürzt werden. Jetzt lag es an der Gemeindeverwaltung, diesen Wunsch auch in die Tat umzusetzen. Ottendorfs Bauamtsleiter Andreas Jäpel war derjenige, der die gute Nachricht am vergangenen Montag im Ratssaal verkünden konnte. Die Verwaltung hat ihre Hausaufgaben gemacht, einen Kompromiss gefunden. „Um Geld zu sparen, werden wir bestimmte Räume nicht vorrichten“, erklärte der Ottendorfer Bauamtsleiter.

Das betrifft vor allem die Räumlichkeiten, in denen das Modellbauprojekt unterkommen sollte, welches sich derzeit noch in der Medinger Grundschule befindet. Für den Projektleiter Hans-Joachim Besser ist das aber kein Ärgernis. „Wir haben in den Räumen der Grundschule Medingen derzeit alles, was wir brauchen“, sagt er. Doch es reicht nicht aus, einen Raum des Vereinshauses im Rohbau zu belassen. Auch eine Behindertentoilette wird es am Vereinshaus nicht geben. Ebenso wird die geplante Außenterrasse am Gebäude nicht fertiggestellt. Vorerst. Denn auch das hatte die Gemeindeverwaltung versprochen: Sobald Geld da ist, wird man die Restarbeiten erledigen. Das betonte auch Ottendorfs Bürgermeister Michael Langwald (parteilos) am vergangenen Montag noch einmal ausdrücklich.

Im Anschluss vergaben die Ottendorfer Ratsmitglieder die restlichen Bauleistungen. Trockenbau, Malerarbeiten und Bodenbelag standen noch auf der Liste. Damit sind jetzt alle Aufträge für dieses Bauprojekt vergeben. Der Sanierung des Vereinshauses steht nichts mehr im Weg. Eine Frage hatten die Ratsmitglieder am vergangenen Montag dann aber doch noch. Sie forderten eine Liste mit allen tatsächlich anfallenden Kosten. Bei einigen Bauleistungen lag das beste Angebot nämlich weit unter der Schätzung. Deshalb entstand der Eindruck, man hätte das fehlende Geld schon lange wieder rein. Dem widersprach Bauamtsleiter Andreas Jäpel. „Das gleicht sich am Ende aus. Wir haben auch einige Bauleistungen vergeben müssen, die teurer waren, als wir vorher dachten“, sagt er. Er will für die Ratsmitglieder jetzt eine Übersicht erstellen. Daraus soll deutlich werden, dass die Einsparungen immer noch notwendig sind.