Von Brigitte Pfüller
Wie bei Fleischkauf möchten inzwischen viele Menschen gern genauer wissen, in welchem Stall das Rind stand, dessen Steak sie kaufen bzw. woher ihr Holz kommt, das sie für Kamin oder in für moderne Heizanlagen erwerben. Denn sie wollen keinesfalls wertvolle Urwaldbäume verheizen. Das macht sich die junge Firma Saxholz GmbH aus Hartmannsdorf zunutze, die erst vor zwei Jahren gegründet wurde. Auf all ihren Containern ist detailliert ausgewiesen, im welchem Forst und zu welchen Termin das Holz geerntet wurde. So ist beispielsweise die Aufschrift zu finden: Birke, Einschlag September/Gutsberg/Vogtland. „Wir arbeiten mit regionalen Waldbesitzern oder Forstunternehmen der Holzwirtschaft eng zusammen“, erklärt Kerstin Stockmeyer, die für Ökonomie und Kundenbetreuung zuständig ist. „Damit garantieren wir, dass das Holz direkt aus dem Wald ohne Zwischenhändler zu uns kommt.“
Im Unternehmen wird der nachwachsende Rohstoff dann energie- und umweltschonend ohne industrielle Anlagen getrocknet. „Wir nutzen die Sonne und die frische Luft, weil wir die Natur schonen wollen“, erklärt Produktions-Chef Frank Schiefer. So befindet sich das meiste Holz gut abgedeckt und gut durchlüftet im Freien. „Das schadet nichts. Sollte es doch einmal nass werden, dann saugt sich das natürlich getrocknete Holz wesentlicher weniger voll als jenes aus Trocknungsanlagen.“
Außerdem verfügt die Firma auch über eigene Waldbestände in Sachsen und Thüringen. Zugleich wird nicht nur abgeholzt, sondern es werden auch sogenannte Kurzumtriebsplantagen (KUB) als neuer Energiewald angepflanzt. Ziel ist es, innerhalb kurzer Zeit umweltverträglich möglichst viel Holz zu produzieren, das vor allem zur Erzeugung von Bioenergie eingesetzt wird. Denn die bestehenden Wälder reichen bei weitem nicht aus, um den ständig wachsenden Bedarf an Holzhackschnitzel, Pellets oder Kaminholz zu decken.
Insgesamt baut Saxholz derzeit bereits auf mehr als 38 Hektar landwirtschaftlicher Fläche eigene Kurzumtriebsplantagen an. Die erste Ernte ist für dieses Jahr geplant. „Aber erst Ende Herbst oder Anfang Winter, denn es muss unbedingt Frost gegeben haben“, erläutert der Produktionschef. „Dann ist nicht mehr so viel Feuchtigkeit in den Bäumen.“
Derzeit beliefert die Firma – der Namen stammt übrigens trotz dem „x“ von Sachsen, weil das Holz aus der Umgebung kommt – neben privaten Kunden auch kleine und mittelständische Unternehmen sowie kommunale Einrichtungen im Großraum Chemnitz sowie in Mittelsachsen. Zusätzlich werden Kooperationen mit kleinen und mittleren Betreibern von Nahwärmeanlagen oder Heizkraftwerken angestrebt, die ebenfalls auf Nachhaltigkeit und Holz mit „Stallnummer“ setzen.