Klappern gehört zum Geschäft. Was für den Händler an der Ecke sowie den multinationalen Konzern gilt, das gilt auch für die Riesaer Gymnasien. Beide versuchen, sich mit einem Tag der offenen Tür im besten Licht zu präsentieren. Und beide werben mit ihren Schokoladenseiten.
Das Heisenberggymnasium ist stolz auf sein Gebäude. Die Fassade des Hauses und der Innenbereich strahlen fast rundum in neuem Glanz. Außerdem lockt die Schule mit ihrem besonderen Profil: die vertiefte Ausbildung auf mathematisch-naturwissenschaftlichem Gebiet. Interessierte und begabte Schüler haben die Möglichkeit, sich ab der 7. Klasse für dieses Bildungsangebot zu entscheiden, das es nur an drei weiteren Gymnasien in Sachsen gibt. Die Förderung der Talente erfolgt im obligatorischen und fakultativen Unterricht, durch Beteiligung an Korrespondenzzirkeln und gezielte Vorbereitung auf Leistungsvergleiche und Olympiaden.
Neue Turnhalle als Trumpf
Noch ein Trumpf, den die Schule am Ebertplatz beim Kampf um die künftigen Pennäler ausspielen kann: die neue Turnhalle. Sportliche Betätigung im regulären Unterricht sowie in Arbeitsgemeinschaften wie Volleyball, Handball, Judo und andere sind möglich. Anziehungspunkt beim Rundgang durchs Haus, verspricht die Schulleitung, werden sicher die Informatikkabinette, das Internet-Cafe und die neu eingerichteten Fachräume für Physik, Chemie, Biologie, Geografie sowie das Sprachlabor sein. Mit Schnuppertagen am 25. und 26. Januar wollen sie ebenfalls um die jetzigen Viertklässler werben.
Bis alle Schüler des städtischen Gymnasiums in perfekt sanierten Zimmern lernen können, dauert es noch etwas länger. Doch was den Konkurrenten vom Ebertplatz die Mathematik, das ist für die andere Schule der Sport. Hier können sie Punkte sammeln. Und ihren Schnuppertag haben sie schon hinter sich. Am 11. Januar waren 62 Schüler, aber auch Lehrer und Eltern der Einladung gefolgt und ließen sich zunächst durch die Theatergruppe in eine Stadt mit einem Heultopf entführen. Die Schauspieler der 5. bis 7. Klassen hatten fleißig geprobt, erfreuten alle sehr durch ihr Spiel und machten auch manchen erwachsenen Zuschauer nachdenklich. Geht es doch in dem Stück darum, dass in den Heultopf zwar allerhand Meckerei über Vorgesetzte, Nachbarn, Mitschüler hineinpasst, er aber dadurch für ganz schlimme Gerüche in der Stadt sorgt. Der Topf kann nur „entheult“ werden, wenn endlich auch positive Gedanken und Erfolge in den Topf hineingerufen werden. Erst dann wird das Leben in der Stadt wieder erträglich und angenehm.
Eine Show der besonderen Art folgte. Sportarten wie Akrobatik und Judo, die in unserer sportlich vertieften Ausbildung eine wichtige Rolle spielen, wurden demonstriert. Die Schüler zeigten, welche großen Erfolge mit Talent, Trainingsfleiß und vier zusätzlichen Stunden Profilsport zu erreichen sind.
Spannung durch die Pyramide
Die Spicy Angels, eine der drei Cheerleadergruppen des SGR, bewiesen, dass sie keine Angst vor gewagten Pyramiden haben und sich auch bei tollkühnen Sprüngen aufeinander verlassen können.
Dann wurde in einzelnen Unterrichtsfächern geschnuppert. In Geografie schipperte man auf der Elbe von Riesa nach Hamburg, das Märchen vom Fischer und seiner Frau wurde chemisch neu erzählt, in Englisch konnten Lieblingssportarten pantomimisch dargestellt werden. Einen ersten Einblick in das Programmieren und die Geometrie am Computer lieferte die Informatik, das Keyboardspielen wurde erprobt. Knobelfüchse waren in Mathematik gefragt, zur Entspannung gab es Wettspiele auf Rollbrettern. (SZ)