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Entschuldige, bitte

Wer ist daran schuld? Das ist eine der ersten Fragen, wenn etwas schief gegangen ist. Und dann ist es doch oft so: Einer schiebt dem anderen die Schuld in die Schuhe. Ein übles Spiel … Manchmal ist es...

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Von PfarrerinErdmute Gustke

Wer ist daran schuld? Das ist eine der ersten Fragen, wenn etwas schief gegangen ist. Und dann ist es doch oft so: Einer schiebt dem anderen die Schuld in die Schuhe. Ein übles Spiel …

Manchmal ist es auch ganz klar, wer schuld ist, und dann ist es gut, wenn derjenige oder diejenige es fertig bringt, „Entschuldige bitte!“ zu sagen. Doch was ist, wenn der andere so reagiert: „Nein. Ich kann das nicht entschuldigen, was du mir angetan hast.“ Dann ist die Beziehung – manchmal für immer – gestört.

„Ich entschuldige mich.“ – Das ist nicht möglich. Es gehören immer zwei Menschen dazu, damit Schuld aus dem Weg geräumt werden kann: Einer, der seine Fehler bereut und wieder gut machen will, und einer, der bereit ist, sie zu vergeben. Niemand kann sich selbst ent-schuldigen. „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.“ So beten wir im Vaterunser. Wir können zum Glück auch Gott um Vergebung bitten, nicht nur unsere Mitmenschen.

Am Aschermittwoch ist Frühjahrsbußtag. Diesen Feiertag gibt es auch bei uns in Sachsen schon lange nicht mehr. Doch Sie kennen sicher die Redewendung „sich Asche aufs Haupt streuen“.

Nicht nur am Aschermittwoch ist es gut, das eigene Leben selbstkritisch zu sehen und über notwendige Veränderungen nachzudenken. Wer dann spürt, dass er/sie eine Entschuldigung braucht, findet hoffentlich jemanden, mit dem er/sie in Ruhe sprechen kann und der sagt: „Ein Neuanfang ist möglich.“ Gott ist bereit zu vergeben, die Mitmenschen hoffentlich auch.