Von Heinz Hirschfeld
„Wenn mein Großvater sehen könnte, wie er und sein Werk heute geehrt werden, dann würde er mit Sicherheit sagen: Macht nur nicht so ein Aufhebens um meine Person“, sagte Gisela Engel, Enkelin von Max Nacke. Der 120. Geburtstag des beliebten Heimatdichters aus Altenberg ist Anlass für eine Ausstellung über sein Leben und Wirken, die am Sonnabend in der „Kleinen Galerie“ der Gemeindeverwaltung Rechenberg-Bienenmühle eröffnet wurde.
Ungefähr 50 Besucher waren gekommen. Unter ihnen auch Mitglieder der „Rutkappeln“, einer Altenberger Heimatgruppe, die sich einst durch Max Nackes Werke inspirieren ließ und mit ihm auftrat. Mitglieder der ehemaligen Heimatgruppe Rechenberg-Bienenmühle waren ebenfalls gekommen. Alle sangen mit, als die ehemalige Heimatgruppe Rechenberg-Bienenmühle das wohl bekannteste Lied Max Nackes von der guten alten Bimmelbahn anstimmte. Auch die ehemaligen Rutkappeln griffen noch einmal tief in die Erzgebirgsrepertoire-Kiste.
Erinnerungen an Begegnungen mit Max Nacke wurden wach. Jörg Richter von der ehemaligen Rechenberg-Bienenmühler Heimatgruppe erzählte, dass es Max Nacke bei einem seiner vielen hundert Auftritte doch einmal passiert ist, dass er einen Vers zweimal begann. Er konnte es auch nicht so recht leiden, wenn während seiner Auftritte geraucht wurde. Da soll er einmal gesagt haben: „Nammt nur e wenig Rücksicht uf de Rutkappeln. Die kriegen bei so em Raach immer mmbandverrostung“. Und schon hatte er die Lacher auf seiner Seite.
Seine Enkelin Gisela Engel wusste, dass Max Nacke, der zuerst Bergmann war und 1924 die heutige Altenberger Waldschänke „Altes Raupennest“ eröffnete, so manch Kurioses dem Alltag beimischte. So hatte er am Fuße des langen Raupennestberges ein Schild angebracht, dass es noch 500 Meter zur Gaststätte seien. In den dreißiger Jahren kam einmal ein Berliner Sommerfrischler den Berg hochgejapst und sagte zu Max Nacke: „Dat stimmt aba nich, was uff den Schild steht“.
Max Nacke erwiderte: „Komm nur erscht rei, und guck ner richtig hie, wos ich zu welchen Preisen ozubieten hab, dann werschte sieh, dass bei mir der Beschiss schu unten losgieht“. Max Nacke konnte gut über sich selbst lachen.
Karl-Heinz Mantau, der mit einem Team die Ausstellung organisierte, berichtete, dass der Auslöser eine sehr erfolgreiche Ausstellung über Anton Günther war. „Roland Weise von der ehemaligen Heimatgruppe Rechenberg-Bienenmühle sagte zu uns, wenn diese Ausstellung so ein Erfolg war, dann muss es doch eine über Max Nacke auch werden“,erklärte Mantau.
Zur Ausstellung gehören Plakate über wichtige Auftritte von Max Nacke. Auf vielen Fotos wird er wieder lebendig. Eine Auswahl seiner Niederschriften wie Gedichte, Lieder und Erzählungen bereichern die Schau. Sie wird bis 13. Juni zu den Öffnungszeiten der Gemeindeverwaltung bzw. nach Absprache zu sehen sein.
Kontakt: Karl-Heinz Mantau, Telefon: 037327/ 1240; Karin Wunderlich, Fremdenverkehrsamt, Telefon: 037327/ 1504