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Er wickelte die HO ab

Norbert Schnabel leitete den Volkseigenen Einzelhandelsbetrieb von 1983 bis 1990. Dann musste er dessen Ende besiegeln.

Von Ina Förster
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Norbert Schnabel kommt vom Fach und appelliert noch heute an alle Kamenzer und deren Gäste, der einheimischen Gastronomie, dem örtlichen Einzelhandel und Handwerk die Treue zu halten und so ihre Existenz zu unterstützen.
Norbert Schnabel kommt vom Fach und appelliert noch heute an alle Kamenzer und deren Gäste, der einheimischen Gastronomie, dem örtlichen Einzelhandel und Handwerk die Treue zu halten und so ihre Existenz zu unterstützen. © Matthias Schumann

Kamenz. Wenn Norbert Schnabel über den Hutberg spaziert – und das tut er oft – schaut er regelmäßig an der Berggaststätte vorbei. Jetzt im Jubiläumsjahr des Mauerfalls schießen ihm noch mehr Gedanken an früher durch den Kopf. Dies ist für ihn historisches Gebiet – in mehr als einer Hinsicht. Hier unterm Dach ist er aufgewachsen. Hier war Vater Friedhelm bis 1977 Gaststättenleiter. Hier meisterte der spätere HO-Chef des Kreises Kamenz seine ersten Kellnerversuche. Hier schlägt noch immer sein Herz. Die Restauration lebt. Gott sei Dank. Nicht immer war das seit der Wende so. Es gab gute, aber auch schwierige Zeiten auf dem Hutberg. Mehrere Wirte versuchten sich an dem Objekt, das zur Hochsaison wahnsinnig viel Arbeit beschert. Und zur Nebensaison an manchem Tag kaum zum Überleben reicht. Norbert Schnabel erinnert sich an Dr. Rudolf Reimann, Maik Nikolaus und aktuell Familie Fuhrmeister. Letztere führt den Berggasthof seit 2012 mit Erfolg. „Es gab nach 1989 gute Zeitabschnitte in der stets schwierigen Bewirtschaftung. Aber es blieben auch längere Schließzeiten und komplizierte technische Veränderungen in Erinnerung“, sagt er. Der Hutberg ist ein glückliches Beispiel, wie die Privatisierung der ehemaligen HO im Kreis Kamenz geglückt ist.

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