Von Manfred Hommel
Kamenz hat eine Vielzahl bekannter Persönlichkeiten hervorgebracht, die das kulturelle Leben unserer Stadt bestimmt haben und Kamenz über seine Grenzen hinweg bekannt gemacht haben. Neben dem Größten – Gotthold-Ephraim-Lessing – hat es immer wieder Menschen gegeben, die auf bescheidene Art und Weise das kulturelle Leben unserer Stadt bereichert haben.
An einen soll in diesem Artikel erinnert werden, den bildenden Künstler Peter Heyne, der am 19. April diesen Jahres seinen 75. Geburtstag hätte. Er war ein fleißiger, begabter Maler und Grafiker, der lange Zeit seines Lebens um die gesellschaftliche Anerkennung als Künstler gekämpft hat. Bereits in der Schulzeit zeigte sich sein künstlerisches Talent. Einen großen Teil seiner Freizeit verbrachte er mit dem Zeichnen und Malen und erstaunte mit den Arbeiten seine Mitschüler.
Peter Heyne war Lessingschüler und legte 1956 an der besagten Schule sein Abitur ab. Anschließend begann er sein Studium an der Hochschule für Bildende Kunst in Berlin Weißensee, gemeinsam mit Georg Kern, dem heute berühmten Künstler Baselitz. Einer seiner Lehrer war der bekannte DDR-Künstler Walter Womacka. Im Jahre 1960 ging Heyne als Theatermaler an die Staatsoper Berlin. 1961 kam er in seine Heimatstadt Kamenz zurück und war als Pionierleiter im Kreis Kamenz tätig. 1968 wurde er Bereichsleiter für Kunsterziehung am Pionierhaus Grete Walter. Die künstlerische Arbeit mit den Kindern machte ihm viel Freude. Viele Ausstellungen von Kinderzeichnungen hat er in dieser Zeit organisiert.
Darüber hinaus engagierte er sich für die Kunst in unserer Stadt, zum Beispiel im Rahmen des Kulturbundes bei der Entstehung der damaligen Kleinen Galerie im Röhrmeisterhaus. Er selbst war stets ein fleißiger Maler und Grafiker und arbeitete in seinem kleinen Atelier in der Zwingerstraße und später in der Wallstraße. Er war ein anerkannter, erfolgreicher Künstler im Kreis Kamenz und hat in zahlreichen Ausstellungen seine Werke gezeigt. Seine Bemühungen um eine gesellschaftliche Anerkennung im Verband Bildender Künstler und die damit verbundenen öffentlichen Aufträge erfüllten sich leider nicht. Der Widerspruch zwischen seiner künstlerischen Begabung und der gesellschaftlich geringen Anerkennung belasteten Heyne zunehmend und dies war vielleicht auch eine der Ursachen für seinen frühen Tod im Jahre 1988.