Von Karin Grießbach
Bis zum 29. Februar können Besucher im Landratsamt auf der Weißeritzstraße 7 in Dippoldiswalde nicht nur Behördengänge erledigen. Dort öffnete in der vierten Etage, wie schon im vergangenen Jahr, eine Bildergalerie ihre Pforten. Selbst wenn es draußen stürmt und schneit, läuft Landrat Bernd Greif (CDU) nun vorbei an blühenden Rosen, Sonnenblumen und Malven, sobald er sein Arbeitszimmer verlässt.
„Mit wechselnden Ausstellungen wollen wir möglichst vielen Künstlern aus der Region eine Möglichkeit geben, ihre Werke einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren“, begründet Greif, warum schon bei der Konzeption des Hauses bewusst auf Bilder an den Wänden verzichtet wurde.
Selbst wenn Stockrosen und Mohn auf den Gartenbildern von Christian Domke noch in voller Blüte stehen, überkommt den Betrachter eine gewisse Traurigkeit. So als würden die Blumen ahnen, dass ihre Lebenszeit nur von kurzer Dauer ist. „Für mich hat Traurigkeit nichts Negatives. Sie gehört wie das Glück zum Leben einfach dazu“, bekundet Christian Domke, dass er keinesfalls ein Pessimist ist. Modell standen ihm die Blumen im Garten vor seinem Haus. Als Gärtner arbeitet der Hermsdorfer darin genauso leidenschaftlich wie mit Pinsel und Farbe.
Geboren in Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz, lebt der 41-Jährige schon seit frühester Kindheit in dem kleinen Ort hoch oben im Gebirge. Frühzeitig erkannte und förderte Mutter Elfriede Wiese das künstlerische Talent ihres Sohnes. Schon als Kind begeisterte sich Christian Domke für die Musik von Johann Sebastian Bach. Folgerichtig studiert er nach einer Lehre als Rinderzüchter und einigen Berufsjahren in der Landwirtschaft 1987 Kirchenmusik in Dresden und Görlitz.
Sein erstes Ölbild, eine Hermsdorfer Landschaft, malte Christian Domke 1989. Neben den Blumen in seinem Garten sucht und findet der Künstler die Motive für seine Arbeiten in der rauen Landschaft seiner erzgebirgischen Heimat.
Gemälde wie Orgelklänge
Nach Ausstellungen in Freiberg und Frauenstein waren die Ölgemälde im März 2006 auch in Dippoldiswalde im Lohgerber-, Stadt- und Kreismuseum zu bewundern.
Um die Gartenbilder und Stillleben von Christian Domke zu sehen, sind Christel und Christoph Heinke aus Pretzschendorf ins Landratsamt gefahren. Der pensionierte Pfarrer und seine Frau kennen den Künstler vor allem durch seine Arbeit als Kirchenmusiker. „Die Gemälde sind genauso schön wie sein Orgelspiel“, schwärmt Christel Heinke und ihr Mann nickt zustimmend. Nicht nur mit Pinsel und Ölfarbe bringt Domke Stimmungen und Gefühle auf die Leinwand. Plastisch arbeitet er ebenso gern mit Ton und Gips.