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Erinnerungen an den Abwaschtisch

Eine Schau zeigt die Geschichte der Möbelindustrie. Über manches Exponat werden sich junge Besuchern wundern.

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Von Annett Heyse

Der Geschirrspüler unserer Großeltern - er befand sich unter dem Küchentisch, war ausziehbar und bestand aus zwei großen Emailleschüsseln. Zunächst wurden die schmutzigen Teller, Tassen und Töpfe hineingestellt. Waren die Schüsseln voll, muste abgewaschen werden - per Hand natürlich. Die Erfindung kam aus Wilsdruff - Theodor Porschs Abwaschtisch wurde in den Zwanziger- und Dreißigerjahren über Sachsens Grenzen hinaus ein Verkaufsschlager. Natürlich ist ein Exemplar ebenso dabei wie etliche andere Möbel, wenn am kommenden Sonntag in Rabenaus Stuhlbaumuseum eine neue Sonderschau eröffnet wird. „Möbel für alle - Die Geschichte der Sächsischen Möbelindustrie“ heißt die Ausstellung. Sie geht bis Mitte November.

Dargestellt wird die Entwicklung vom Handwerk in kleinen Werkstätten mit wenigen Angestellten über die großen Fabriken der Jahrhundertwende bis hin zu den modernen Möbelwerken der Gegenwart. Vorgestellt werden nicht nur die Produktionsorte und Sortimente, sondern auch im Möbelbau verwendete Werkstoffe und Technologien. Die Schau orientiert sich dabei an einem eben erschienenen Buch des Leipziger Historikers Thomas Nabert zur Entwicklung von Sachsens Möbelindustrie. Das Buch, herausgegeben vom Stuhlbaumuseum in Rabenau, ist ab sofort im Handel zu haben.

Die Ausstellungseröffnung erfolgt im Rahmen des 4. Deutschen Stuhlbauertages, der ebenfalls am Wochenende stattfindet. Zu dieser Fachtagung werden am Sonnabend um die 80 Gäste - unter anderem Handwerker, Entwickler, Vertreter von Innungen und Vereinen - erwartet. Vorbereitet sind Vorträge, Diskussionen sowie Gesprächsrunden.