Wieder einmal hat sich Landrat Greif zum grenzüberschreitenden Schwerlastverkehr zu Wort gemeldet und sich als Verfechter von zwei Europastraßen im Kreis geoffenbart. Wie anders soll man sonst seine Aussage: „Die B 170 ist und bleibt eine Europastraße“, werten? Allerdings gibt es in unserer Region auch andere Politiker, wie z.B. die Vizepräsidentin des Landtages Frau Andrea Dombois (CDU), die das anders sehen. Warum soll es nicht möglich sein, die im Bau befindliche A17 nach Fertigstellung als E 55 zu markieren und die B 170 für den Schwertransit zu sperren? Dann wird auch Ruhe für die geplagten Menschen im Weißeritzkreis einziehen, selbst wenn die Straße eine wichtige regionale Wirtschaftsverbindung bleibt. Baut man jedoch die B 170 so richtig schön LKW-gerecht und zum Teil ortsunabhängig aus, so wird das für die Leute von Bannewitz, Hänichen, Possendorf, Altenberg, Dubi und den anderen Orten, die keine weiträumige Umgehung bekommen, zur Katastrophe.
Die A 17 ist ein großes Opfer, die die Region für den internationalen Verkehr bringt. Aber zwei solcher Trassen mit ihrer alltäglichen Belastungen sind zu viel. Oder sollen wir der Brenner des Ostens werden? Dessen Probleme werden zurzeit im Europaparlament verhandelt. Bis zur endgültigen Fertigstellung der A 17 müssen natürlich Erleichterungen für die Anlieger der B 170 geschaffen werden. Das beginnt mit einer besseren Lenkung von LKW auf eine effektiver arbeitende Rollende Landstraße. Gefahrenguttransporte gehören in der Regel auf die Schiene. Ein Nachtfahrverbot für Schwertransporter darf nicht ständig zum Tabu erklärt werden. Noch rollt der Verkehr nicht. Diese Chance sollte genutzt werden.