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Erneut sind Chaoten im Großen Garten am Werk

Vandalismus. Nachdem es Monate ruhig war, häufen sich in Dresdens größtem Park die Zerstörungen.

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Von Alexander Schneider

Morgendliche Besucher waren die Ersten, denen am Sonntag die erneuten Verwüstungen im Großen Garten aufgefallen sind. Unbekannte müssen sich in der Nacht an der Zentrauren-Skulptur zu schaffen gemacht haben: Sie schlugen der Figur an der Grenze der Hauptallee zum Palais alle Zehen und alle Finger ab. Nur an der linken Hand ließen sie den Mittelfinger stehen – das war wohl kein Versehen.

„Ich war so sauer“, sagte Angela Paschke, als sie von einer Walkerin auf die Zerstörungen aufmerksam gemacht worden sei. Schon auf ihrem Weg in den Großen Garten hatte die Frau Verwüstungen gesehen und nichts Gutes geahnt. So wurden schon jenseits der Stübelallee Bauzäune auf die Straßen geworfen. „Und im Großen Garten lagen dann herausgerissene Papierkörbe auf der Querallee. Eine Bank wurde beschädigt, überall war der Müll verteilt“, sagte sie. Außerdem wurden noch mehrere Zäune und zwei Plaste-Toilettenhäuschen umgestoßen. Angela Paschke war fassungslos: „Das ist eine bodenlose Frechheit. Die Leute haben keinen Respekt vor den Werten. Das gehört doch uns allen.“ Mit anderen Frauen sammelte sie die Finger und Zehen ein. „Die lagen auf der ganzen Hauptallee verstreut.“

Etwa 10 000 Euro Schaden

Uwe Michel von den Staatlichen Schlössern und Gärten sagte: „Das ist sehr deprimierend.“ Er bezifferte allein den Schaden an der erst vor einem Jahr sanierten Marmor-Skulptur auf 10 000 Euro – fürs Modellieren und Anbringen der Gliedmaßen. „Das ist aber nur eine vorsichtige Schätzung.“ Die Polizei habe bereits eine Anzeige erhalten.

Erst am ersten Septemberwochenende hatten Unbekannte am helllichten Tag drei Anschläge auf die Parkeisenbahn verursacht. So entgleiste eine Dampflok, weil ein Stein auf dem Gleis lag, eine E-Lok rammte einen Bauzaun und zwei Wagen entgleisten im Bahnhof Zoo, weil eine Weiche umgelegt wurde.