Kamenz. Jagdpächter Dietrich Schniebel aus Wiesa traute seinen Augen kaum. Vergangene Woche sichtete er den Wolf, der am Sonntag zuvor am Wohlaer Berg südlich von Kamenz eine Herde Mufflons angegriffen und ein trächtiges Tier gerissen hatte (die SZ berichtete). „Er ist exakt an dieser Stelle wieder aufgetaucht, etwa um die gleiche Zeit“, so Dietrich Schniebel. Nachdem er seinen Hund ins Auto verbannt hatte, zückte der Jäger das Fernglas, das stets auf dem Beifahrersitz liegt. Schnell war für ihn klar: „Das war weder ein Fuchs noch ein Hund, es war definitiv ein Wolf.“ Bis auf etwa 200 Meter sei er an das Tier herangekommen, berichtete er. „Ich konnte sehen, dass es ein sehr starkes Tier ist.“ Alles sei sehr schnell gegangen. So hatte er keine Gelegenheit, zur Kamera zu greifen und das scheue Tier zu fotografieren. Doch später begab er sich auf Spurensuche im Schnee. Die Größe der Spuren wies eindeutig auf Isegrim hin, auch die schnurgerade verlaufende Spur sei sehr typisch, so Schniebel.
Das gerissene Mufflon indes liegt noch immer bei ihm. Bislang habe sich kein Experte aus dem Wolfsbüro darum gekümmert, sagt der Wohlaer Jagdpächter. Der 62-Jährige will nun auch seine Schnappschüsse von den Spuren im Schnee an die Fachleute übergeben – und immer eine Kamera dabei haben, falls wieder ein Wolf auftaucht. (cb)