Von Anja Köhler
Kurz nach vier Uhr morgens wurde die Nieskyer Feuerwehr gestern ins Gewerbegebiet Nord am Ziegelweg gerufen. Eine etwa 40 mal 15 Meter große, ehemalige Lagerhalle, die seit einiger Zeit als Diskothek genutzt wird, brannte lichterloh. Das Feuer an der Giebelseite des Gebäudes war so stark, dass zusätzlich die Feuerwehren aus den Ortsteilen See und Ödernitz angefordert werden mussten. 25 Kameraden waren insgesamt im Einsatz.
Bis zum Mittag waren die Feuerwehrleute mit Nachlöscharbeiten beschäftigt, sogenannte Glutnester mussten vollständig mit Wasserschaum unterspült werden. Zudem wurde die Dachkonstruktion geöffnet, um ein erneutes Aufflammen zu verhindern. Wie Uwe Horbaschk von der Polizeidirektion Oberlausitz Niederschlesien mitteilte, seien zweifelsfrei Spuren von Brandstiftung gefunden worden. Darauf deuteten unter anderem Gasflaschen hin, die aufgedreht worden waren. „Ein abschließendes Ergebnis steht aber noch aus“, erklärt Horbaschk.
Ein Zusammenhang zu den Bränden in der Nacht zum 12. Oktober werde derzeit ausgeschlossen, weil der Tatort am anderen Ende der Stadt liegt. Allerdings hatte es bereits am 22. September ein Feuer in der Lagerhalle gegeben. „Es ist zwar noch zu früh, um von einem Feuerteufel zu sprechen“, so Horbaschk, „aber es ist davon auszugehen, dass die beiden Brände etwas miteinander zu tun haben.“ Das vermutet auch René Rädisch, der die Halle gemeinsam mit Erik Siebert angemietet hat und die dortigen Veranstaltungen organisiert. „Wir waren gerade dabei, das Gebäude zu kaufen“, erklärt René Rädisch, der den entstandenen Schaden auf etwa 80000 Euro schätzt. Allein das Dach sei zu einem Drittel zerstört. Trotzdem wollen die beiden Betreiber weitermachen. „Wir wissen noch nicht genau wo, aber am jetzigen Standort wahrscheinlich nicht.“ Wer hinter den Bränden stecken könnte, weiß René Rädisch nicht. „Ich habe absolut keine Ahnung“, sagt er. Eine Spur zum Täter hat auch die Polizei bisher nicht. Sie fordert die Bevölkerung auf, sachdienliche Hinweise umgehend zu melden. „Wir haben damit beim letzten Mal sehr gute Erfahrungen gemacht“, so Horbaschk. Er hoffe deshalb, den Fall ähnlich schnell aufklären zu können wie die Brandstiftungen vom 12. Oktober.
Hinweise an das Polizeirevier Niesky, 03588-2650, oder jede andere Polizeidienststelle.