Von Dieter Hanke
Miltitz. Sein kleines Atelier zeigt es ganz deutlich: Der Miltitzer Maler, Zeichner und Karikaturist Heinz Drigalla hält nichts von einem beschaulichen Rentnerleben. Farben, Pinsel, Zeichnungen, Fotos, Ordner, Nachschlagwerke und anderes füllen den Raum. Der Computer ist an und auch der Kopierer. „Man muss mit der Zeit gehen. Ohne moderne Technik läuft heute nichts mehr“, sagt der Miltitzer. 77 Jahre ist er vor kurzem geworden. Die sieht man ihm nicht an. „Stets neugierig und optimistisch sein und sich für vieles interessieren, das hält jung“, ist seine Maxime.
Seit Jahrzehnten malt und zeichnet der frühere Möbellackierermeister, nimmt Dinge im Alltag aufs Korn. „Dri-Karikaturen“ sind ein Markenzeichen geworden. „Das Leben gibt die Themen“, sagt er. Und in seinen Karikaturen wolle er nicht den Zeigefinger erheben oder die Keule niedersausen lassen. „Mit Humor möchte ich den Finger auf die Wunde halten“, sagt der Künstler. Vielleicht ist es gerade das, was seine Popularität ausmacht und ihm noch heute eine Fülle von Aufträgen beschert. „Vor 24 Uhr gehe ich kaum ins Bett, und früh geht´s zeitig raus. Der Zeichentisch wartet“, so der Familienvater zweier Söhne. Derzeit gestaltet er einen Kalender zum Handwerk in Miltitz und Umgebung. Zu 75 Jahre Handball in Weinböhla hat er unlängst seine Einfälle zu Papier gebracht.
Doch Drigalla ist vielseitig: Holzbrettchen werden mit Motiven bemalt, er illustriert Prospekte für Firmen, fertigt Schilder an, auch Logos und Geburtstagskarten. Und in seinen Aquarellen zeigt er die schöne Triebischtaler Landschaft.
Seine Frau, so sagt er, sei seine erste Kritikerin seiner Arbeiten. „Erst maule ich ein bisschen, wenn sie was moniert. Doch dann, wenn sie den Raum verlassen hat, ändere ich es in ihrem Sinne. Damit bin ich stets gut gefahren“, sagt Drigalla. Auch auf Reisen hole er sich Anregungen. Jüngst hat er sich den Leipziger Flughafen angeschaut, vielleicht will er dieses Jahr noch eine Alpen-Kurzfahrt machen.
Preise und Ehrungen für seine Werke hat er schon viele eingeheimst. Das freut ihn. Noch mehr aber, wenn ihm Leute sagen: „Da hast Du wieder mal ins Schwarze getroffen“. Bei den Triebischtalern ist die Rubrik „Opa & Udo“ in der Gemeindezeitung beliebt. Die große und die kleine Politik kommt da zur Sprache. Autor der Kolumne: Heinz Drigalla.