Waldheim. In der Justizvollzugsanstalt (JVA) Waldheim sind mehrere Mitarbeiter und Inhaftierte Ende dieser Woche in Quarantäne geschickt worden. Anlass dafür ist, dass sich ein Bediensteter mit dem Coronavirus angesteckt hat. Das hat ein Test ergeben, sagt Jörg Herold, Sprecher des Sächsischen Justizministeriums, auf Anfrage.
Nach Bekanntwerden des Testergebnisses des Bediensteten sind Herold zufolge entsprechende Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet worden. Der Beamte selbst sowie alle Kollegen und Gefangenen, die mit ihm zu tun hatten, sind mittlerweile in Quarantäne und werden getestet. „Weitere Ergebnisse liegen uns im Moment nicht vor“, so Herold. Im sächsischen Vollzug sei es nicht das erste Mal, dass sich Mitarbeiter oder Insassen mit einem ansteckenden Virus infizieren, ergänzt er.
In verschiedenen Medien wurde bereits von mindestens sieben positiv getesteten Gefangenen berichtet. Auch die Gefangenen-Gewerkschaft schreibt darüber auf ihrer Internetseite und beruft sich auf Informationen innerhalb der JVA Waldheim. Ministeriumssprecher Jörg Herold liegen derartige Erkenntnisse nicht vor.
Im Gefängnis der Zschopaustadt gibt es insgesamt 408 Haftplätze. 335 Gefangene verbüßen dort gegenwärtig ihre Strafe, 17 davon im offenen Vollzug. Seit dem 20. März dürfen die Insassen keinen Besuch von Angehörigen oder Freunden mehr bekommen. Das hängt mit den Vorkehrungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zusammen.
Darüber hinaus gelten hinter Gittern dieselben Regelungen wie außerhalb der Gefängnismauern: In ihrer Freizeit dürfen die Insassen im Hof beispielsweise nur zu zweit unterwegs sein. Auch sie müssen auf Abstand bleiben.
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