Kaum fertig, schon besprüht

Nur Wochen nach der Fertigstellung der sanierten Kummersberg-Stützmauer an der Zittauer Bergstraße im Dezember ist die große, helle Betonfläche von einem Sprüher für ein Graffito benutzt worden: Drei rote Buchstaben und ein sogenannter Tag - die Wiedererkennungsmarke des Sprühers - leuchten weithin.
Die Stadtverwaltung hat eigenen Angaben zufolge Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt erstattet. Sie geht davon aus, dass der Schaden rund 1.000 Euro beträgt. Die Städtische Dienstleistungs-GmbH werde das Graffito entfernen, teilte Rathaussprecher Michael Scholze auf SZ-Anfrage mit. Sie werde dafür ein spezielles Reinigungsmittel und einen Hochdruckreiniger verwenden.
Dass die große helle Fläche Sprüher anziehen könnte, war schon im Vorfeld klar. "Die Gefahr besteht immer bei entsprechenden Flächen, deshalb wurde die Oberfläche vorsorglich mit einer Anti-Graffiti-Imprägnierung behandelt", so Scholze. Den anderen Weg gehen und die Mauer für die Sprüher freigeben, geht nicht. "Dies ist aus sicherheitstechnischen Gründen nicht möglich", so der Stadtsprecher mit Bezug unter anderem auf die direkt angrenzende Fahrbahn und die Höhe der Stützmauer.
Die Mauer war zwischen März und Dezember 2019 für weit über eine Million Euro saniert worden. In diesem Jahr wird die Straße ausgebaut. Zuvor war sie zehn Jahre teils teilweise, teils voll wegen der bröckelnden Mauer gesperrt.