Von Sylvia Gebauer
Arnsdorfs Kantor Martin Seifert wird demnächst mit seiner Kollegin losziehen. Sein Ziel: Der Musikladen. Hier wird er sich seinen Traum erfüllen. Den von einem eigenen transportablen E-Piano für die Kirchengemeinde Arnsdorf-Fischbach-Wallroda. Die SZ sprach darüber mit Kantor Martin Seifert.
Herr Seifert, warum wünschen Sie sich ein transportables E-Piano?
Erst einmal freue ich mich, dass der Traum nun wahr wird. Durch das neue, eigene E-Piano wird die Arbeit in der Kirchengemeinde leichter. Es ist vielleicht nicht so schick, wie ein Klavier für zu Hause, dafür aber sehr praktisch. Man ist auch viel flexibler. Dadurch kann ich mich auch einmal zur Instrumentalgruppe setzten. Wollte ich das bisher bei Konzerten machen, musste ich mir immer ein E-Piano ausleihen. Hier ging viel Zeit drauf. Damit es gut zu hören ist, mussten zusätzliche Boxen aufgebaut und die ganzen Kabel angeschlossen werden. Beides entfällt, denn wir haben uns ein Mittelklassemodell herausgesucht.
Was kostet so ein Mittelklassemodell und wo liegen die Vorzüge?
Zum Vergleich: Das E-Piano der Arnsdorfer Kita „Am Karswald“ kostet zwischen 1 400 und 1 500 Euro. Das habe ich mir bisher ausgeliehen. Für unseres investiert die Kirchengemeinde 2 000 Euro. Will man ein Klavier mit zwei bis drei verschiedenen Orgelklängen haben, muss man schon so viel ausgeben. In dieser Preisklasse gibt´s nicht so viele Modelle. Nachdem mir Pfarrer Martin Roth signalisiert hat, dass die Summe zusammen ist, habe ich mich erkundigt. Zwei Modelle kommen infrage.
Was haben Sie alle unternommen, damit die Summe zusammenkam?
So viel haben wir gar nicht gemacht. Eigentlich hatten wir klassisch mit einem Benefizkonzert gerechnet, bei dem ein Großteil der Summe für das E-Piano zusammenkommt. Aber die Mitglieder unserer Kirchengemeinde Arnsdorf-Fischbach-Wallroda gaben von sich aus so viel, dass so ein Konzert gar nicht nötig war. Deshalb möchte ich mich auf diesem Weg einmal bei allen Spendern bedanken. Entweder gaben sie etwas in die Kollekte oder sie spendeten direkt auf das Konto.
Sitzen Sie also künftig häufiger am E-Piano als an der Orgel?
In nächster Zeit werde ich wohl eher sehr viel am E-Piano sitzen. Denn die Orgel der Arnsdorfer Dorfkirche muss definitiv erneuert werden. Darüber habe ich schon mit dem Förderkreis „Arnsdorf Kirche“ gesprochen. Als nächstes Projekt wollen sie sich der Orgelrestaurierung widmen. Die wird einiges kosten.
Warum muss die Arnsdorfer Orgel restauriert werden?
Die Lederstücke an den Pfeifen der Arnsdorfer Orgel sind über die Jahre spröde geworden. Sie sind über 80 Jahre alt. Dadurch schließen die Ventile nicht mehr richtig und die Orgelpfeifen können nicht mehr richtig erklingen. Ich schätze mal, dass die Erneuerung so um die 20 000 Euro kostet. Viel Geld, wenn man bedenkt, dass es kaum Fördermittel gibt. Da müssen wir uns einiges einfallen lassen, um das Geld zusammen zu bekommen. Da passt es super, dass wir bald unser E-Piano als Orgelersatz haben.