Von Dieter Hanke
Als seine letzte Chance bezeichnet Manfred Einbock, Chef der Eulaer Bürgerinitiative, seinen offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Darin hat jetzt der 72-Jährige seinen Unmut geäußert, dass nach über 13 Jahren die marode Bundesstraße 101 in Nossen-Eula noch immer nicht saniert ist. Auch Bundes- und Landespolitiker, die er in dieser Sache eingeschaltet hat, hätten nach seiner Ansicht hier noch nichts zuwege gebracht. „Mit großer Sorge denke ich an den bevorstehenden Winter. Die Straße wird immer schlechter, die Gefahren für die Bürger nehmen zu. Es fehlt ein Geh- und Radweg“, sagt der Nossener der SZ. Er sei zutiefst frustriert, dass auch nach einer Sendung des MDR-Fernsehens im Herbst noch kein konkreter Termin für die Sanierung vorliege. Das Spruchband „Zustand B101 Eula = eine Schande. Politiker: pfui, schämt euch!!!“ würde nach wie vor am ehemaligen Gasthof Hesse hängen und zugespitzt die Meinung vieler Bürger ausdrücken. „Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass die Initiatoren dieser Aktion zu anderen Mitteln ihres Protestes greifen“, bemerkt Einbock. Auch eine Blockade dieser Bundesstraße sei da nicht mehr ausgeschlossen.
In seinem Brief an die Bundeskanzlerin hatte Einbock u.a. darauf verwiesen, dass Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière, Landtagspräsident Matthias Rößler, der sächsische Staatsminister Sven Morlok und der Meißner Landrat Arndt Steinbach zwar über den 13-jährigen erfolglosen Kampf um den Streckenausbau und den fehlenden „Geh- und Radweg bestens Bescheid wissen, aber bisher nichts bewegen konnten“. Für den Straßenausbau, der etwa vier Millionen Euro kosten soll, besteht bereits Baurecht. Einbock äußerte in dem Brief auch die Befürchtung, dass viele Bürger wohl der nächsten Bundestagswahl fern bleiben würden „oder wenn sie denn doch gehen, würden sie die Falschen bzw. die ganz Falschen wählen“.
Bürgermeister Uwe Anke drängt ebenfalls auf den Straßenausbau. „Uns könnten Fördermittel der EU verloren gehen, wenn hier nicht bald was passiert“, sagt er. Die Stadt will einen Geh- und Radweg bauen.