Von Bettina Klemm
Die verfallenen Gebäude des Glaswerkes zwischen Löbtauer und Freiberger Straße sind abgerissen. Das 1867 gebaute Werk war einst bedeutsam, es soll in den 30er Jahren sogar der größte Flaschenhersteller in Europa gewesen sein. 1992 hatten seine letzten Eigentümer Insolvenz angemeldet. Umweltamt und Stadtplanung arbeiteten eng zusammen. Über eine Million Euro hat der Abriss der verfallenen Backsteingebäude gekostet. Auf dem Gelände konnte der Grünzug Weißeritz ausgedehnt werden, sodass aus dem einstigen Schandfleck langsam ein Schmuckstück wird.
Möglich wurde das vor allem dank der Unterstützung aus dem Europäischen Fonds für Regional Entwicklung, kurz Efre. „Das Glaswerk ist nur ein Beispiel für den Einsatz der Fördermittel“, sagt Thomas Pieper vom Stadtplanungsamt. Zwischen 2001 und 2007 konnte die Stadt insgesamt 24 Millionen Euro einsetzen, um solche vergessenen Gebiete wie das Glaswerk wieder zu nutzen. Sechs Millionen Euro kamen aus dem Stadthaushalt, der große Rest waren Efre-Mittel.
Ruinen sollen verschwinden
So gab es Zuschüsse zu Schulen und Kindertagesstätten, wurden Spielplätze und Grünanlagen errichtet. Auch so mancher Gewerbetreibende konnte in den Gebieten dank einer Finanzspritze überleben und die Arbeitsplätze seiner Mitarbeiter erhalten. Ehemalige Industriebrachen wurden beseitigt. Entlang der Weißeritz sind Park- und Sportanlagen entstanden. „Für die Stadt war der Einsatz der Efre-Mittel von großem Vorteil“, bescheinigt Stadtentwicklungsbürgermeister Herbert Feßenmayr (CDU). Er möchte, dass die Erfolgsgeschichte fortgesetzt wird. Dazu will sich die Stadt erneut um Efre-Mittel bis 2013 bewerben. Feßenmayr bittet zur heutigen Sitzung den Stadtrat um Zustimmung. Die Stadt hofft, aus dem 110-Millionen-Euro-Fördertopf 14 Millionen zu erhalten.
Geld für Friedrichstadt
Auf Thomas Piepers Schreibtisch liegt schon ein Grobkonzept für die nächsten Stadtteilentwicklungsprojekte. So soll diesmal der Zuschnitt für das Fördergebiet etwas verändert werden. Damit werden auch Teile der Friedrichstadt und der Wilsdruffer Vorstadt einbezogen.
Erhält die Stadt Fördermittel, so soll beispielsweise der Freiberger Platz vor der Schwimmhalle neu gestaltet werden. Im Areal Roßthaler und Schweriner Straße würden die Ruinen verschwinden.
Die Stadt hofft zudem, die wertvollen Plastiken am Eingang des Neuen Annenfriedhofs retten zu können.