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Ex-Freund schlägt auf Frau mit Hammer ein

Burkhardswalde. Im Streit ging ein Mann mit Messer und Hammer auf seine ehemalige Lebensgefährtin los. Die 34-Jährige schwebt in Lebensgefahr.

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Von Daniel Förster

Dienstag, gegen 21 Uhr, in einem Dreiseitenhof in Burkhardswalde. Bei Ina S. (34) schrillt das Telefon. Am anderen Ende der Leitung ist Jens G. (39), ihr früherer Lebensgefährte. Es geht um ausstehende Unterhaltszahlungen für die beiden gemeinsamen Kinder Tom (14) und Tina (9), die der zur Zeit arbeitslose Bauhelfer nicht zahlen kann, und darum, dass er sich einen neuen Job suchen will, jedoch partout keinen findet.

Eine Viertelstunde nach dem Gespräch steht er betrunken vor der Wohnung seiner Ex-Freundin. Kaum im Flur kommt es zum Streit. Der Mann greift zu einem Zimmermannshammer, schlägt ihn zweimal an den Hinterkopf der Frau. Der Sohn kommt seiner Mutter zu Hilfe. Sie flüchtet sich in die Küche. Dort schnappt sich Jens G. eine Bratpfanne, schlägt ihr damit wieder auf den Kopf. Mit einem Küchenmesser sticht er auf sie ein, trifft ihren Hals. Wieder geht Tom dazwischen. Auch er wird von seinem Vater traktiert. Jens wirft mit einem Messer nach ihm.

Nachbarn rufen für die blutende Frau den Rettungsdienst. Die Sanitäter bringen Ina S. mit einem lebensbedrohlichen Schädelbruch in die Uniklinik Dresden. Die Ärzte diagnostizierten außerdem eine gebrochene rechte Mittelhand sowie mehrere Blutergüsse und Hautverletzungen am Oberkörper. Ihr Sohn erleidet bei der Attacke Platzwunden am Kopf. Während die Frau noch gestern noch in Lebensgefahr schwebt, wird ihr Sohn am Mittag wieder aus dem Krankenhaus entlassen.

Nach der Bluttat flüchtet Jens G. mit seinem Pkw, stellt sich aber später der Polizei. In der Nacht und am Vormittag verhören ihn Kriminalisten. „Der Tatverdächtige stand unter erheblichen Alkoholeinfluss, hatte 1,52 Promille Alkohol im Blut“, so Polizeisprecher Wolfgang Kießling. Am Nachmittag wird Jens G. dem Haftrichter vorgeführt. Staatsanwalt Andreas Feron: „Gegen den Mann wurde wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung Haftbefehl erlassen“.

Ina S. und Jens G. waren fast 14 Jahre ein Paar. Sie arbeitete zuletzt bei einem Getränke-Hersteller. Er werkelte gelegentlich auf dem Bau, unter anderem bei einem Steinmetz. Im vergangenen Herbst kriselte es in der Beziehung. Jens G. zog aus, wohnt seitdem in Dohna. Aller zwei Wochen besuchte er die Kinder, nahm die Tochter übers Wochenende zu sich. Vergangene Woche wohl zum vorerst letzten Mal.