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Experten warnen vor Spätfrösten

Es deuten sich sehr frühe Blüten bei Apfel und Wein. Das birgt große Risiken.

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Frühblühenden Äpfeln kann Spätfrost schaden.
Frühblühenden Äpfeln kann Spätfrost schaden. © LfULG

Elbtal. Der milde Winter und das warme Frühjahr haben zu einem sehr frühen Aufbruch der Apfelknospen geführt. Aktuell befinden sich die Knospen auf den Pillnitzer Versuchsflächen in einem Stadium, bei dem die ersten farbigen Blütenblätter sichtbar sind. Das deute auf eine außergewöhnlich frühe Apfelblüte in den nächsten Tagen hin, wie das Sächsische Landwirtschaftsamt (LfULG) am Montag mitteilt.

Die Vegetation ist inzwischen soweit fortgeschritten, dass laut Einschätzung der Obstbauexperten des Landesamtes die Apfelblüte zwischen dem 12. und 17. April einsetzen wird. Das sind ein bis anderthalb Woche früher als im langjährigen Durchschnitt. Das LfULG beruft sich dabei auf eine statistische Beobachtungsreihe zur phänologischen Entwicklung des Apfels, die es seit Beginn der Anbauversuche im Jahr 1992 in Pillnitz führt.

Für Obstbauern, aber auch für Haus- und Kleingärtner ist der Termin der Apfelblüte von enormer Bedeutung. Sowohl die Fruchtqualität als auch die Neigung zum sogenannten Junifruchtfall werden ganz entscheidend von der Bestäubung beeinflusst. Ist es warm und trocken, stehen die Weichen auf Grün. Bei kühlem, regnerischem Wetter hingegen fliegen kaum Insekten, so dass die Bestäubungsleistung deutlich absinkt mit der Folge eines starken Fruchtfalls im Juni.

Eine sehr frühe Blüte birgt auch die Gefahr für Spätfröste. Würde es zur Blüte so kalt, dass die Nachttemperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, könnten die Blüten und Blütenstände erfrieren und die gesamte Ernte wäre bedroht. Erinnert sei an das Frühjahr 2017, als Spätfröste dem Obst- und Weinbau kräftig zusetzten.