Extra Raum für alles, was neu ist

Hoyerswerda. Die meistbesuchten kulturellen Einrichtungen in Berlin sind nicht Theater, Oper, Friedrichstadtpalast, sondern die Bibliotheken. Sie sind immer da und präsent, nicht nur zu bestimmten Veranstaltungsterminen. Geht man von den reinen Besuchszahlen aus, spielt auch die Brigitte-Reimann-Bibliothek in Hoyerswerda ganz weit vorne mit. Das liegt unter anderem daran, dass die Bibliothek nicht auf dem Erreichten verweilt, sondern stets nach vorn drängt, sich weiter entwickeln will. So wird auch jetzt fleißig geräumt und umgestaltet.
Ein Blick auf alle Neuerwerbungen
Was neu ist, ist oft begehrt und wird nachgefragt. Das ist in der Bibliothek nicht anders. Neu erworbene Romane, Film- und Hörmedien hatten schon immer ihren gesonderten Platz, um dem Leser besonders schnellen Zugriff darauf zu ermöglichen. Doch die große Zahl der neu eingekauften Gesundheits- und Hobbyratgeber, Gesellschaftsspiele, Bilderbücher, Kindersachbücher, Reiseführer, Jugendbücher, Comics, Manga, regionalen Literatur und Fachbücher aller Sachbereiche von Politik bis IT-Wissen gingen bisher sofort in den Regalen unter und wollten dort erst entdeckt werden. Denn die frisch in den Bestand aufgenommenen Medien wurden einfach mit einsortiert. „Ab dem 25. März, pünktlich mit der nächsten Neuerwerbungs- und Lieblingsbücherveranstaltung, bieten wir den perfekten Überblick über alle Neuerwerbungen“, sagt Bibliothekarin Heidelinde Stoermer. Dazu gehören selbstverständlich auch die „Spiegel“-Bestseller.
Filme und Musik im Obergeschoss
In einem Präsentationsraum, der bequeme Anleseplätze erhalten soll, werden die Neuanschaffungen zukünftig bis zu einem halben Jahr nach Erwerb gesondert präsentiert. Es ist der Raum, in dem bislang die Film- und Musikmedien zu finden waren. Die hat die Bibliothek nicht etwa verbannt. Seit Wochen werden sie umgelagert ins erste Obergeschoss. Bibliothekar Mladen Vukovic weiß, dass viele Nutzer staunen, dass es da oben auch noch etwas gibt. Bislang war dort nur die Fachliteratur zu finden. Jetzt gibt es für bedeutend mehr Nutzer einen Grund, die Treppe oder den Aufzug nach oben zu nutzen.
Dies sind jedoch nur die ersten von vielen weiteren geplanten Schritten, die Hoyerswerdaer Stadtbibliothek in Zukunft viel aufenthaltsfreundlicher, offener und moderner zu gestalten. Selbstverständlich wird es auch in diesem Jahr wieder eine Fülle von Veranstaltungen geben. Der Welttag des Buches Ende April ist schon dick im Kalender angestrichen und wird zu einem richtigen Event. Aber bis dahin gibt es auch noch andere, kostenlose Angebote (siehe Kasten am Artikelende).
Mladen Vukovic sieht das Neuheitenzimmer übrigens nur als erste Welle im jetzigen Wandel der Bibliothek in der Bonhoefferstraße, die sich in den letzten Jahren ja stets schon bewegt hat. „Die Bibliothek der Zukunft ist eine Plattform, wir geben den Raum. Mein Ziel ist es, rauszugehen zu den Leuten“, sagt der gebürtige Kroate, der sich in Hoyerswerda nach einigen anderen Stationen im deutschsprachigen Raum niedergelassen hat. So will man sich auch am Projekt „Stadtteilanker-Bürgerwiesen“ der KuFa im Rahmen des „Gebietsbezogenen Integrierten Handlungskonzept“ (GIHK) in Hoyerswerda beteiligen. Bei drei Terminen will die Bibliothek im Rahmen eines Bücher-Picknicks mit dabei sein: „Wir bringen die Bücher vorbei!“
Veranstaltungen
„Kein Plan B für die Erde“: Lesung am Mittwoch, 11. März, 18 Uhr mit Angela Potowski und Heidelinde Stoermer
Neuerwerbungen und Lieblingsbücher: präsentiert von Susi B. und Heidi S. am Mittwoch, 25. März, um 16 Uhr.
„Ei, Ei, Ei – es ostert“: Am Mittwoch, dem 8. April, um 15 Uhr liest Dietmar Michaelsen österliche Geschichten.
„Recht und Literatur“: Mittwoch, 22. April, ab 15 Uhr. Quelle: Bibliothek