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Fachwerk im Kirchturm ist morsch

Die Kirchgemeinde Lampertswalde bangt um ihren Kirchturm. Bereits im vergangenen Jahr haben Handwerker eine Notsicherung vorgenommen. Jetzt muss im gesamtes Gebälk des Fachwerkes Balken für Balken herausgenommen und ersetzt werden.

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Die Kirchgemeinde Lampertswalde bangt um ihren Kirchturm. Bereits im vergangenen Jahr haben Handwerker eine Notsicherung vorgenommen. Jetzt muss im gesamtes Gebälk des Fachwerkes Balken für Balken herausgenommen und ersetzt werden.

Das eingeputzte Fachwerk ist durch jahrzehntelange Nässe derart morsch geworden, dass die Statik auf Dauer gefährdet scheint. Der Bauantrag ist bereits gestellt. Die Kosten dafür liegen nach ersten Schätzungen wenigstens bei 70000Euro. Bürgermeister Wolfgang Hoffmann sprach das Thema bei der Gesprächsrunde mit Landesbischof Jochen Bohl im Großenhainer Rathaus an. Bohl versicherte, die Kirche bemühe sich um die Erhaltung aller Gotteshäuser. Ausdrücklich betonte er, dass die sächsische Landeskirche die einzige sei, die in erheblichem Umfang solche Projekte mit fördere. Dennoch sind viele Kirchgemeinden immer häufiger in der Situation, dass sie so große Bauaufgaben nicht mehr allein stemmen können. Vielerorts springt längst die Kommune bei, weil sie will, dass „die Kirche im Dorf“ bleibt. So hat die Gemeinde Lampertswalde bereits vor vier Jahren bei der Sanierung der Orgel zehn Prozent der Kosten übernommen. Auf einen Anteil in gleicher Höhe hat sich der Gemeinderat auch diesmal verständigt.

Es wird nicht bei der Sanierung des Fachwerks bleiben. Auch der Glockenstuhl muss erneuert werden. Der wurde mit Stahl ausgebessert, als 1956 Stahlglocken gegossen wurden. Das ist nicht gut für den Klang des Geläuts und verursacht mit der Zeit Risse im Turm. Die Originalglocken aus Bronze wurden bekanntlich noch in den letzten Kriegsjahren flächendeckend aus den Kirchen im Großenhainer Land abgebaut und teilweise eingeschmolzen. Von den drei Lampertswalder Glocken ist nur eine aus dem Jahr 1462 erhalten. Birgit Ulbricht

Wer noch historische Fotos von den Lampertswalder Glocken oder vom Kirchturm hat, kann sich bei der SZ, Meißner Str. 13, in Großenhain oder 03522-369 53 13 melden. Die SZ würde diese gern veröffentlichen.