Meißen. Mitte Dezember fahren das letzte Mal Personenzüge der Bahn von Meißen nach Nossen und weiter nach Leipzig. Die Kreisräte der Fraktion SPD/Grüne/Piraten wollen die Einstellung der Strecke nicht hinnehmen – und stellten auf der jüngsten Kreistagssitzung einen Ergänzungsantrag, der tatsächlich angenommen wurde.
Die Fraktion forderte damit den Kreis auf, bis Ende 2016 ein Konzept zu erarbeiten, die Strecke mit Hilfe von privaten Eisenbahnunternehmen in Kooperation mit der Nossen-Riesaer-Eisenbahn Compagnie (NRE) zu betreiben. Damit sei ein Streckenverkehr zu günstigeren Preisen als bei der Deutschen Bahn nicht ausgeschlossen – und die Strecke könnte erhalten bleiben.
Für den ländlichen Raum im Triebischtal und Nossen sei die Bahnstrecke unverzichtbar. Es sollte grundsätzlich mit einem privaten Betreiber verhandelt werden, ob eine bessere Taktung die Attraktivität der Strecke erhöht. „Für die Bahnfreunde war die Annahme des Änderungsantrages ein wichtiger Teilerfolg – nicht mehr und nicht weniger“ so Kreisrat Peter Wunderwald, der mit Unterstützern 25 000 Unterschriften für den Erhalt der zweiten Leipzig-Dresdner-Eisenbahn gesammelt hatte. Wunderwald hofft, Landkreis und Verkehrsverbund VVO würden die Wiedereinführung des Verkehrs mit Personenzügen vorurteilsfrei prüfen und die bisherige Politik zuungunsten der Bahn aufgeben. „Wir werden auf jeden Fall an der Sache dranbleiben“.
Über die Einstellung der Strecke Meißen-Nossen-Döbeln wird seit Jahren diskutiert. Lokalpolitiker der Grünen und SPD kämpfen für deren Erhalt. „Es freut mich, dass der Kreistag vernünftigerweise über einen Weiterbetrieb der Strecke diskutieren will“, sagt SPD-Kreisrat Matthias Rost. „Jetzt ist es an uns, zusammen mit privaten Anbietern ein Konzept zu erarbeiten.“ Noch sei nicht Schluss für die Bahnlinie durch das Triebischtal. (SZ)