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Fahrrad nicht neu erfinden

Wer mit seinem Verein beim Tag der Sachsen in Sebnitz für sich die Werbetrommel rühren möchte, sollte sich schnell an seine Schreibmaschine setzen. Ende März läuft die Anmeldefrist für Vereine aus. „Heute...

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Von Peter Anderson

Wer mit seinem Verein beim Tag der Sachsen in Sebnitz für sich die Werbetrommel rühren möchte, sollte sich schnell an seine Schreibmaschine setzen. Ende März läuft die Anmeldefrist für Vereine aus.

„Heute treffen sich die Chefs der neun Arbeitsgruppen, um zu schauen, wie weit alle mit den Vorbereitungen gekommen sind“, so Carsten Engel, der Sebnitzer Organisationsleiter. Das Besondere dabei: An dem Beratungstisch werden nicht nur Angestellte der Stadtverwaltung Sebnitz sitzen, sondern auch eingekaufte Berater der Förder- und Verwaltungsgesellschaft (FVG) aus Riesa.

„Wir müssen das Fahrrad ja nicht jedes Mal neu erfinden“, sagt Engel. Riesas FVG konnte den erfolgreich absolvierten Tag der Sachsen 1999 vorweisen. Davon ließ sich Sebnitz überzeugen. „Die Stadt kann sich auf die Aufgaben konzentrieren, wo wirklich Ortskenntnis gefragt ist. Wir haben dafür viel von der Büroarbeit übernommen“, erklärt FVG-Veranstaltungsmanager Dirk Mühlstädt. Die Einladungen für die Händler, die mit ihren Buden nach Sebnitz kommen wollen, wurden zum Beispiel durch seine Firma verschickt. Auch ein Großteil der Programmplanung wird in Riesa erledigt. Die Aufteilung der Parkplätze in Sebnitz managt die Stadtverwaltung hingegen in Eigenregie.

Wie teuer sich die stadteigene Riesaer FVG die Unterstützung bei der Organisation des Massenspektakels bezahlen lässt, will Mühlstädt nicht verraten.

In Zittau, wo 2001 der letzte Tag der Sachsen stattfand, kann Hauptdezernent Thomas Mauermann die Entscheidung seiner Kollegen aus der Sächsischen Schweiz sehr gut nachvollziehen. „Die Sebnitzer Verwaltung ist wesentlich kleiner als hier bei uns in Zittau. Die Massen an Leuten, die zum Tag der Sachsen kommen, werden deshalb aber nicht weniger“, so Mauermann. In Zittau brachten im September 2001 über 1 200 Veranstaltungen rund 330 000 Besucher in die Stadt. Ein Jahr zuvor hatte Zwickau einen Ansturm von knapp 600 000 Besuchern zu bewältigen. „Das Arbeitsamt hat uns damals zwar mit 60 ABM-Kräften unterstützt. Trotzdem war die Anstrengung für alle in der Verwaltung enorm“, so Mauermann. Einige Mitarbeiter hätten in der Vorbereitungszeit so viele Überstunden angehäuft, dass sie noch 2002 davon zehren konnten.

www.tag-der-sachsen.de