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Fahrschulen öffnen schrittweise

In Sachsen dürfen die Fahrschulen unter strengen Corona-Hygiene-Regeln teilweise wieder in Betrieb gehen. Vor allem Motorradanfänger profitieren.

Von Siri Rokosch
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Julia Mey von der Fahrschule Mey und Hagen Korell von der gleichnamigen Fahrschule aus Pirna starten mit Mindestabstand und anderen Corona-Regeln in den Theorie-Unterricht.
Julia Mey von der Fahrschule Mey und Hagen Korell von der gleichnamigen Fahrschule aus Pirna starten mit Mindestabstand und anderen Corona-Regeln in den Theorie-Unterricht. © Norbert Millauer

Mit Mundschutz, gewaschenen Händen, Plexiglasscheibe und einem Sicherheitsabstand von 1,50 Meter dürfen in den Fahrschulen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wieder Theorie-Unterrichtsstunden stattfinden.

Seit dem 4. Mai gilt eine neue Allgemeinverfügung des Freistaates Sachsen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Daraus geht hervor, dass unter anderem für Fahrschulen Vorkehrungen zu treffen sind. Dazu zählen das Händewaschen nach Betreten der Gebäude und das Trocknen mit Einweghandtüchern, welche von den Betreibern zur Verfügung gestellt werden müssen.

Zudem sei das allgemein gültige Abstandsgebot von 1,50 Metern einzuhalten. Sollte dies nicht  möglich sein, ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung dringend empfohlen. Die Mund-Nasen-Bedeckung sei von den Besuchern der Einrichtungen selbst mitzubringen. 

Was bedeutet das für die Fahrschulen?

In der Pirnaer Fahrschule Mey laufen die Vorbereitungen für die Umsetzung dieser Vorschriften für den Theorie-Unterricht auf Hochtouren, sagt Julia Mey Sächsische.de: "Wir haben vor dem Fahrlehrertisch eine Plexiglasscheibe angebracht. Alle, auch der Fahrlehrer, tragen während der zwei Mal 90 Minuten Unterricht eine Mund-Nasen-Bedeckung." Außerdem würden die Unterrichtsgruppen verkleinert werden, sodass die Schüler im Abstand von 1,50 Meter sitzen können. "Die Toilette dürfen wir aber nicht öffnen. Die Schüler müssen bitte vorher aufs WC gehen", fügt die Fahrlehrerin hinzu. Sechs Schüler wird es pro Gruppe geben. Der Theorie-Unterricht soll am 11. Mai starten. 

Jetzt bereits möglich ist die praktische Ausbildung auf dem Moped und dem Motorrad, was auch angenommen werde. Alle Fahrschulen im Landkreis bieten diese Ausbildung wieder vollständig an und auch die Anmeldungen seien vollumfänglich wieder möglich.

In Uwes Fahrschule in Neustadt beginnt der Theorie-Unterricht unter Auflagen am 12. Mai wieder. Dort können neun Schüler teilnehmen, ausgestattet mit Mundschutz und unter der Einhaltung des vorgegebenen Abstands.

In der Heidenauer Fahrschule Tom Reuer findet die Ausbildung am Zweirad ebenfalls seit Montag wieder statt. Wann dort mit der Theorie wieder begonnen wird, steht noch nicht fest, sagt der Inhaber Tom Reuer gegenüber Sächsische.de: "Wir müssen uns die Vorschriften erst genau durchlesen und sie dann umsetzten. Wir rechnen mit dem Start der Theorie-Ausbildung erst nächste oder übernächste Woche."

In der Fahrschule Kunze in Bad Schandau wird nun auch wieder die Ausbildung am Motorrad angeboten. Der fest angestellte Mitarbeiter bleibe aber in Kurzarbeit, da praktische Fahrstunden in Lkw und Pkw noch nicht wieder erlaubt sind und es somit an der nötigen Arbeit fehle, sagt Inhaber Steffen Kunze. Wann er mit der Theorie starte, sei wegen der vielen Vorschriften noch unklar.

In der Fahrschule Hagen Korell in Pirna sieht es ähnlich aus. Auch hier laufen die Vorbereitungen für die Wiederaufnahme des Theorie-Unterrichts, und die Praxisausbildung am Zweirad findet seit Montag wieder statt.

Die Dekra darf seit Montag, 4. Mai auch wieder Prüfungen durchführen, sagt Dekra-Sprecher Wolfgang Siegloch: "In Sachsen ist die aktuelle Situation die, dass die Fahrschulen nach den Vorgaben der Landesbehörden in allen Klassen Fahrschüler in der Theorie ausbilden dürfen, in der Praxis aber in allen Klassen außer den B-Klassen (Pkw). Das bedeutet für Dekra entsprechend, dass theoretische Fahrerlaubnisprüfungen seit Montag in allen Klassen möglich sind, praktische Prüfungen in allen Klassen außer den B-Klassen."

Für die Abnahme sowohl von theoretischen, als auch praktischen Prüfungen tritt ein umfassender Schutzplan in Kraft, um die Infektionsgefahr so gering wie irgend möglich zu halten.

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